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Von Ralf Keuper
Die Banken haben ihre herausgehobene Stellung im Wirtschaftskreislauf in den letzten Jahren Stück für Stück verloren. Eine der Ursachen dafür ist die sog. “Informationsexplosion”, die Tatsache, dass heute Daten in einem Ausmaß für Auswertungszwecke vorliegen, wie das bisher nicht der Fall war. Banken bezogen ihren Informationsvorsprung vor allem aus den Transaktionsdaten, also strukturierten Daten. Mit unstrukturierten Daten, wie sie im Netz in jeder Sekunde anfallen, wie z.B. auf den E‑Commerce-Plattformen und in den sozialen Netzwerken, haben die Banken kaum Erfahrung; u.a. auch deshalb, da sie dazu keinen bzw. nur sehr eingeschränkten Zugang haben. Das hat zur Folge, dass die Banken ihrer Aufgabe als Risikohändler, als Beobachter der Wirtschaft, nicht mehr in der gewohnten Weise nachkommen können. Dieses Phänomen ist relativ neu.
Kurzum: Die Banken sind darauf angewiesen, sich die Daten anderweitig zu beschaffen, wie es bei den großen Investmentbanken schon länger der Fall ist. Hier greift man bei der Bewertung der eigenen Produkte und Finanzinstrumente auf Dienste externer Anbieter wie Bloomberg und Thomson Reuters zurück. Die Daten werden von den Banken weiter bearbeitet bzw. interpretiert. Wegen der enormen Datenmengen, die es dabei inzwischen zu ver- und bearbeiten gilt, ist der Aufwand extrem hoch geworden. Das hat nun J.P. Morgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley dazu bewogen, ein gemeinsam betriebenes Data Center in den nächsten sechs bis zwölf Monaten aufzubauen, wie u.a. die Beiträge JPMorgan, Goldman Sachs and Morgan Stanley join hands for cost-saving data company und Um Kosten zu sparen.…