Von Ralf Keuper
Dass auch eine betont konservative Bank in das Raster des New Banking fallen kann, zeigt das Beispiel der DikoBa mit Sitz im münsterländischen Schöppingen. Die Bank befindet sich derzeit noch in Gründung, die Initiatoren gehen aber davon aus, bis Ende 2013 die aufsichtsrechtlichen Voraussetzungen für den Betrieb erfüllen zu können.
Vereinfachend könnte man das Geschäftsmodell der Bank mit dem Slogan “Zurück zu den Wurzeln” beschreiben. Nach dem Willen der Gründer soll die Redlichkeit an erster Stelle stehen. Als Genossenschaftsbank bekennt sich das Institut ausdrücklich zu den Prinzipien der Selbsthilfe und Selbstverwaltung. Zwar soll die Bank profitabel arbeiten, eine Maximierung des Gewinns wird jedoch ausdrücklich nicht angestrebt. Das Angebot beschränkt sich gemäß der Philosophie der Bank auf das Wesentliche: Einlagen, Kredit und Kontoführung. Den Verkauf von Finanzprodukten, deren Risikopotenzial die Kunden kaum einschätzen können, lehnt die Bank entschieden ab. Filialen wird die Bank nicht unterhalten, stattdessen sollen Kompetenzzentren bundesweit als Anlaufstellen dienen.
In einem Beitrag der Lokalzeit Münsterland nennt Prof. Andreas Pfingsten von der Uni Münster als Vorteil der Bank die große Kundennähe, als Nachteil die geringe Größe und die Kosten für die Technik wie auch die Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Die Frage nach den Erfolgsaussichten der Bank beantwortet er mit: Kann klappen.
Das Geschäftsmodell der DikoBa hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem der als Rebellenbank bundesweit bekannt gewordenen Raiffeisenbank Gammelsfeld.
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Bankgründung als Mittel der Wahl?
Sonderkündigungmöglichkeit der Geschäftsanteile bei der Dikoba eG i.G.
Scheinbar ist man bei Dikoba der Ansicht, unter der neuen Firmierung als DikoBa Finance & Consulting GmbH mehr Erfolg zu haben.