Von Ralf Keuper

Der Ein­fluss sinn­stif­ten­der Erzäh­lun­gen (Nar­ra­ti­ve) auf die Öko­no­mie wur­de von den Öko­no­men bis­lang nicht aus­rei­chend gewür­digt. Des­halb, so Robert Shil­ler, sei es wich­tig, die ver­schie­de­nen For­men, in denen Nar­ra­ti­ve auf­tre­ten kön­nen, zu erken­nen, um Selbst­ver­stär­kungs­me­cha­nis­men mit nega­ti­ven Fol­gen recht­zei­tig zu unter­bin­den bzw. abzuschwächen.

Mensch­li­che Gesell­schaf­ten ten­die­ren dazu, sich die Wirk­lich­keit in Gestalt von Erzäh­lun­gen und Mythen[1]Über Mytho­lo­gien zurecht­zu­le­gen[2]Ban­ken als gesell­schaf­li­che Kon­struk­ti­on der Wirk­lich­keit – Ber­ger und Luck­mann rel­oa­ded. Damit wer­den Ereig­nis­fol­gen, die sich dem ratio­na­len Ver­ständ­nis nicht oder nur sehr ein­ge­schränkt erschlie­ßen, nach­träg­lich mit Sinn ver­se­hen. Sie kön­nen aber auch dazu die­nen, die Zukunft gedank­lich vor­weg­zu­neh­men, um so die sie beglei­ten­de Unsi­cher­heit auf ein erträg­li­ches Maß zu redu­zie­ren und Ener­gien und Kapi­tal für die Nut­zung der damit ver­bun­de­nen Chan­cen frei­zu­set­zen. Mit Modell­be­rech­nun­gen ver­sucht man, die Wahr­schein­lich­keit für das Auf­tre­ten von Risi­ken ein­zu­schät­zen. In der Finanz­kri­se zeig­ten sich jedoch die Risi­ken, die in den Model­len selbst ver­bor­gen waren(Modellrisiken)((

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