Von Ralf Keuper
In den Banken geht die Sorge um, die Kunden an die Neobanken wie Revolut und N26 zu verlieren. Als strategische Optionen stehen ihnen die Gründung einer eigenen, vom Mutterhaus unabhängigen Neobank oder die Etablierung einer eigenen Marke unter dem Dach der Bank zur Verfügung. Beide Alternativen haben ihre Vor- und Nachteile.
Zahlreiche namhafte Banken haben in den letzten Jahren eigene Neobanken oder Labels an den Markt gebracht, wie J.P. Morgan Chase mit Finn oder Goldman Sachs mit Marcus. Nur wenige bankeigene Neobanken agieren mit eigener Banklizenz und eigenen IT-Systemen[1]Challenging yourself: How traditional banks are forging their own challenger banks, wie Discovery Bank (Discovery South Africa), Mox (Standard Chartered Bank Hong Kong) und au Jibun Bank (KDDI, MUFG, Japan). Hinter der Discovery Bank und au Jibun Bank stehen allerdings zwei Versicherungsgesellschaften, was die operative Trennung deutlich erleichtert.
Das Problem aus Sicht der Neobanken ist nun, dass sie, um erfolgreich zu sein, die “digitale Karte” ohne Kompromisse ausspielen müssen und sich damit – nolens volens – von ihrem Mutterhaus abgrenzen. Die Gefahr ist groß, dass die Kunden von der Stammbank zur Neobank wechseln – ein Fal…
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