Von 2009 bis 2014 wur­de das Ver­bund­pro­jekt „nordwest2050 – Per­spek­ti­ven für kli­ma­an­ge­pass­te Inno­va­ti­ons­pro­zes­se in der Metro­pol­re­gi­on Bre­men-Olden­burg im Nord­wes­ten” durch­ge­führt. Im Rah­men des­sen wur­den eine Viel­zahl von Stu­di­en und Anwen­dungs­fäl­len ver­öf­fent­licht [1]Theo­re­ti­sche Grund­la­gen für erfolg rei­che Kli­ma­an­pas­sungs­stra­te­gien[2]Vgl. dazu: Wie Unter­neh­men den Fol­gen des Kli­ma­wan­dels begeg­nen: Ergeb­nis­se der Panel­be­fra­gung 2010 und 2012[3]Vgl. dazu: Neue Risi­ken und Chan­cen für Unter­neh­men in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels

In dem Pro­jekt soll­te u.a. in einer Vul­nerabi­li­täts­ana­ly­se⁠ (Ver­wund­bar­keits­un­ter­su­chung) geklärt wer­den, wel­che Bedeu­tung der Kli­ma­wan­del für die Regi­on und ihre Wirt­schaft hat.

Mari­on Akamp und Micha­el Mes­ter­h­arm lie­fern eine Defi­ni­ti­on der kli­ma­be­zo­ge­nen Vulnerabilität:

Vul­nerabi­li­tät bezeich­net die Ver­letz­lich­keit eines Sys­tems gegen­über inne­ren und äuße­ren Ein­wir­kun­gen unter Berück­sich­ti­gung des momen­ta­nen Anpas­sungs­gra­des und sei­ner Anpas­sungs­ka­pa­zi­tät. Die Vul­nerabi­li­tät ist eine Funk­ti­on der Expo­si­ti­on (durch ein (Klima)Störereignis), der Sen­si­ti­vi­tät und der Anpas­sungs­ka­pa­zi­tät: V= f(E, S, Ak). Die Abschät­zung der Vul­nerabi­li­tät soll­te aus unse­rer Sicht qua­li­ta­tiv erfol­gen[4]Wie lässt sich die Ver­letz­lich­keit inter­na­tio­na­ler Wert­schöp­fungs­ket­ten für Regio­nen und Bran­chen ermit­teln?.

Bereits im Jahr 2011 kamen die For­scher und For­sche­rin­nen zu dem Ergeb­nis: “Auf Basis der vor­lie­gen­den Ergeb­nis­se lässt sich schluss­fol­gern, dass in eini­gen Unter­neh­men der­zeit Kri­te­ri­en zur Bewer­tung der Fol­gen des Kli­ma­wan­dels für das eige­ne Unter­neh­men feh­len. D.h. es stellt sich die Fra­ge, wie sich Schwach­stel­len in Unter­neh­men iden­ti­fi­zie­ren las­sen und wel­che Maß­nah­men wirk­sam sind, um in Kri­sen­zei­ten Stör­ereig­nis­sen begeg­nen zu kön­nen. Mit die­ser Art von Unsi­cher­heit sind nicht nur Unter­neh­men kon­fron­tiert, son­dern auch die Wis­sen­schaft. Hier kann die Wis­sen­schaft einen wich­ti­gen Bei­trag leis­ten, indem sie erfolg­rei­che Unter­neh­mens­stra­te­gien und ein­zel­ne Anpas­sungs­maß­nah­men iden­ti­fi­ziert und z. B. in Form von Best-Prac­ti­ce-Bro­schü­ren dar­stellt und ver­brei­tet, sodass vul­nerable Unter­neh­men zukünf­tig gegen­über viel­fäl­ti­gen Stör­ereig­nis­sen resi­li­ent wer­den und ihre Umwelt gleich­zei­tig nicht öko­lo­gisch nega­tiv beein­träch­ti­gen. Die Ergeb­nis­se bele­gen, dass ein Lie­fer­aus­fall zen­tra­ler Lie­fe­ran­ten die Pro­duk­ti­ons- bzw. Arbeits­fä­hig­keit bei einem Groß­teil der befrag­ten Unter­neh­men nach weni­gen Tagen beein­träch­tigt. Die­se Ergeb­nis­se soll­ten ins­be­son­de­re von Kam­mern, Ver­bän­den und der Metro­pol­re­gi­on e.V. auf­grif­fen wer­den und in der Dis­kus­si­on mit rele­van­ten Unter­neh­men (z. B. aus dem Bereich der Ener­gie­ver­sor­gung und Verkehr/​Logistik bei­spiels­wei­se Aus­fall bzw. Not­fall­plä­ne zu prü­fen, damit in Kri­sen­zei­ten die Exis­tenz der öko­no­mi­schen Akteu­re der Regi­on nicht gefähr­det wird (Erhö­hung der regio­na­len Resi­li­enz)[5]Wie Unter­neh­men den Fol­gen des Kli­ma­wan­dels begeg­nen