Von Ralf Keuper
John Pierpont Morgan war der einflussreichste Bankier seiner Zeit. Sein “Erbe” lebt in der Großbank J.P. Morgan weiter, die laut eines Berichts des amerikanischen Finanzministeriums die gefährlichste Bank des Landes ist, was ihre Bedeutung für die Stabilität der Finanzmärkte betrifft.
J.P. Morgan war die perfekte Verkörperung eines Investmentbankers alter Schule. Nur mit Spekulationen Geld zu verdienen, war ihm nicht genug. Daneben wollte er auch aktiv an der Gestaltung der (Real-) Wirtschaft mitwirken. Dabei bewies er ein sicheres Gespür für grundlegende Veränderungen und Trends. Neuen Technologien gegenüber war er – für einen Banker – sehr aufgeschlossen. Die wohl wichtigste Begegnung in diesem Bereich war die mit Thomas Alva Edison. Morgan erkannte als einer der wenigen Außenstehenden das Potenzial der Elektrizität und unterstützte Edison finanziell. Um der Elektrizität zum Durchbruch zu verhelfen, ließ Morgan seine Villa von Edison vollständig mit elektrischem Licht ausstatten. Die Vorführung vor der besseren New Yorker Gesellschaft verfehlte ihre Wirkung nicht.
Edison war ein (im wahrsten Sinne des Wortes) glühender Verfechter des Gleichstroms, während sein kongenialer Mitarbeiter Nikola Tesla den Wechselstrom bevorzugte, den Edison wiederum für zu gefährlich hielt. Nachdem Tesla sic…