Von Ralf Keuper

Ein hohes Maß an Dezen­tra­li­sie­rung im poli­ti­schen Auf­bau eines Staa­tes wird für gewöhn­lich mit einer weit ent­wi­ckel­ten Demo­kra­tie in Ver­bin­dung gebracht. Zen­tra­li­sie­rung steht dage­gen im Ver­dacht, zu schwer­fäl­li­gen, büro­kra­ti­schen Ver­fah­ren und Hier­ar­chien zu füh­ren, die dem direk­ten Kon­takt mit der Lebens­wirk­lich­keit der Bürger:innen im Weg stehen.

Folg­lich kann mehr Dezen­tra­li­sie­rung im Ban­king einer Demo­kra­ti­sie­rung nur för­der­lich sein. Die Inter­es­sen der Nutzer:innen ste­hen im Vor­der­grund, und nicht die der hier­ar­chisch orga­ni­sier­ten Ban­ken und staat­li­chen Insti­tu­tio­nen. Digi­ta­le Wäh­run­gen wie Bit­co­in und neue Finan­zie­rungs- und Anla­ge­for­men wie Decen­tra­li­zed Finan­ce (DeFi) sind Aus­druck die­ses Wan­dels. Die Block­chain-Tech­no­lo­gie bzw. die Dis­tri­bu­ted Led­ger Tech­no­lo­gies wol­len die alten Inter­me­diä­re wie Ban­ken und ande­re Zwi­schen­händ­ler über­flüs­sig machen. Die Daten wer­den dabei auf alle Teil­neh­mer des Netz­wer­kes ver­teilt, womit Infor­ma­ti­ons­asym­me­trien der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren. Es gibt kei­ne zen­tra­le Instanz, die in der Lage wäre, das Netz­werk in ihrem Sin­ne zu mani­pu­lie­ren. Im Bereich der Digi­ta­len Iden­ti­fi­zie­rung sol­len Dezen­tra­le bzw.  Selbst­sou­ve­rä­ne Digi­ta­le Iden­ti­tä­ten den Nuterz:innen die Aut­no­mie über ihre Digi­ta­len Iden­ti­tä­ten und per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten ver­schaf­fen. Das Geschäfts­mo­dell der sog. Daten­kra­ken wie Goog­le und Face­book hät­te sich dam…