Von Ralf Keuper

Meh­re­re deut­sche Kom­mu­nen haben ins­ge­samt 500 Mio. Euro bei der in die Insol­venz gera­te­nen Greens­ill Bank ange­legt. Da die Kom­mu­nen nicht unter den Schutz der gesetz­li­chen Ein­la­gen­si­che­rung fal­len, ist die Wahr­schein­lich­keit groß, dass sie alles oder zumin­dest einen gro­ßen Teil ihrer Gel­der ver­lie­ren[1]Greens­ill und die Kom­mu­nen. Die Kom­mu­nen recht­fer­ti­gen ihr Han­deln u.a. mit dem guten Rating der Greens­ill Bank.

Das sieht Hans-Peter Burg­hof, Inha­ber des Lehr­stuhls für Bank­wirt­schaft und Finanz­dienst­leis­tun­gen an der Uni­ver­si­tät Hohen­heim, anders. 

In einem Inter­view mit der Schwä­bi­schen [2]Greens­ill-Plei­te: Wie Bank­ex­per­te Burg­hof die Anla­ge­stra­te­gie von Kom­mu­nen wie Men­gen bewer­tet moniert Burg­hof, dass die Käm­me­rer sich das Geschäfts­mo­dell von Greens­ill näher hät­ten anschau­en müs­sen. Die Fra­ge hät­te lau­ten müs­sen: Womit ver­dient die Bank ihr Geld? Sofern man dar­auf kei­ne befrie­di­gen­de Ant­wort fin­det, soll­te man die Fin­ger davon las­sen. Der Hin­weis auf das Rating füh­re u.a. mit Blick auf das Ver­sa­gen der Rating-Agen­tu­ren vor und wäh­rend der Finanz­kri­se in die Irre. Wer zwei­stel­li­ge Mil­lio­nen­be­trä­ge inves­tie­re, kön­ne sich nicht hin­ter Rating-Agen­tu­ren verstecken.

Gene­rell soll­te man sich vor Augen hal­ten, dass eine ver­gleichs­wei­se hohe Ver­zin­sung mit ent­spre­chen­den Risi­ken ein­her­geht. Auf dem Finanz­markt bekom­me man nichts geschenkt. Die Rol­le der Anle­ger­por­ta­le muss …