Geo­po­li­ti­sche Risi­ko­schocks kön­nen die Wirt­schaft über zwei pri­mä­re Kanä­le beein­flus­sen: Der ers­te Kanal führt zu direk­ten und greif­ba­ren Aus­wir­kun­gen, ähn­lich denen von Kata­stro­phen­er­eig­nis­sen, wie z. B. Krie­ge, die die Infra­struk­tur oder die indus­tri­el­le Kapa­zi­tät beein­träch­ti­gen Bar­ro und Ursu ́a (2012), kann aber auch die Pro­duk­ti­on durch erhöh­te Mili­tär­aus­ga­ben anre­gen Ramey (2011). Die­se Schocks kön­nen sich also gleich­zei­tig als nega­ti­ve Nach­fra­ge- und Ange­bots­schocks mani­fes­tie­ren. Der zwei­te Kanal wirkt, indem er die Vola­ti­li­tät und Unsi­cher­heit erhöht und zu einem vor­sich­ti­gen Spar­ver­hal­ten führt, das Kon­sum und Inves­ti­tio­nen auf­schiebt. Dar­über hin­aus kann das Aus­maß die­ser Schocks, das als Indi­ka­tor für ihre wirt­schaft­li­che Bedeu­tung dient, erheb­li­che Aus­wir­kun­gen haben. Gering­fü­gi­ge Schocks kön­nen auf­grund des loka­len Cha­rak­ters der Ereig­nis­se und der begrenz­ten glo­ba­len Aus­wir­kun­gen rela­tiv unbe­deu­ten­de Aus­wir­kun­gen haben, was mit der Vor­stel­lung über­ein­stimmt, dass die Volks­wirt­schaf­ten nach sol­chen Schocks nicht wesent­lich von ihrem sta­bi­len Zustand abwei­chen, was die Ver­wen­dung linea­rer Metho­den für die Ana­ly­se recht­fer­tigt. Wäh­rend jedoch die vor­herr­schen­den Ansät­ze zur Unter­su­chung geo­po­li­ti­scher Risi­ken in der Regel auf linea­re Metho­den zurück­grei­fen, wird in der Lite­ra­tur zu Unsi­cher­heit, Finanz­ri­si­ken und Nach­rich­ten­schocks dafür plä­diert, für ein umfas­sen­de­res Ver­ständ­nis der Schock­über­tra­gung auf Nicht­li­nea­ri­tä­ten und zustands­ab­hän­gi­ge Effek­te einzugehen.

In die­ser Arbeit wird die­se Lücke in der Lite­ra­tur geschlos­sen, indem die Nicht­li­nea­ri­tä­ten unter­sucht wer­den, die mit dem Aus­maß der Schocks ver­bun­den sind, die zu einem plötz­li­chen Anstieg des geo­po­li­ti­schen Risi­kos führen.

Quel­le: Geo­po­li­ti­cal risk shocks: when the size matters