Eine internationale Tagung veranstaltet von dem Nordost-Institut (IKGN e. V.) in Lüneburg und dem Institut für Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München
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Bankiers förderten als Unternehmer, Kontaktbezieher und ‑vermittler, Auftraggeber und Mäzene die soziokulturelle Stadt- und Regionalentwicklungen maßgeblich. Besonders die politisch-urbanen Zentren profitierten von ihrem Unternehmergeist und den beziehungspolitischen Verflechtungen. Im Gegensatz zu anderen Regionen hat die Kulturgeschichtsschreibung in Nordosteuropa dem Gewerbe des Bankiers bislang wenig Aufmerksamkeit gewährt. Es wurde zwar zum Untersuchungsfeld der Wirtschaftsgeschichte und der sozialgeschichtlichen Bürgertumsforschung, die sich jedoch meist auf Banken als Institutionen bzw. auf der bürgerlichen Herkunft der Bankiers fokussierten. Dabei blieben die regionalen Erfahrungen, geographische und sozio-politische Besonderheiten der nordosteuropäischen Regionen oft unberücksichtigt. Darüber hinaus lag der zeitliche Schwerpunkt überwiegend auf der Moderne, während die Erforschung der früheren Phasen des Bankwesens viele Lücken aufweist. Zudem stellt eine von westlichen Präfigurationen befreite Untersuchung nordosteuropäischer Bankiers in einem breiteren methodischen wie zeitlichen Rahmen ein Forschungsdesiderat dar. Auf der geplanten Tagung soll daher erörtert werden, welche Rolle Bankiers im politischen, sozialen und kulturellen Leben Nordosteuropas spielten und inwiefern bestimmte Charakteristika der Region dabei prägend waren. …
Weitere Informationen:
Gerson von Bleichröder: Der Bankier Bismarcks
Westfälische Bankiers und Banker