Von Ralf Keuper

Mehr als 1000 Jah­re spiel­ten die Her­zö­ge von Bur­gund eine prä­gen­de Rol­le im Her­zen Euro­pas. Ihnen gelang das Kunst­stück, “beid­seits der jahr­hun­der­te­al­ten Gren­ze zwi­schen dem Hei­li­gen Römi­schen Reich und Frank­reich ein neu­es Staats­ge­bil­de zu eta­blie­ren, das sie durch eine ein­heit­li­che Wäh­rung, Gerichts­bar­keit und eine Stän­de­ver­samm­lung ein­ten”[1]BURGUND das ver­schwun­de­ne Reich.

Her­zog Phil­ip der Gute 

Zu einem rich­ti­gen Macht­fak­tor wur­de Bur­gund jedoch erst unter Phil­ip den Guten. Unter sei­ner Regent­schaft voll­zog sich die poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Eini­gung der bis dahin nur lose ver­bun­de­nen Lan­des­tei­le, die heu­te weit­ge­hend mit den Nie­der­lan­den, Bel­gi­en und Luxem­burg iden­tisch sind. Phil­ip der Gute lei­te­te gro­ße juris­ti­sche Refor­men ein und pro­fes­sio­na­li­sier­te die Ver­wal­tung. Früh erkann­te er, dass eine wirt­schaft­li­che Eini­gung von einer poli­ti­schen beglei­tet wer­den muss­te, wes­halb er eine Volks­ver­tre­tung ein­setz­te. Auf öko­no­mi­schem Gebiet gelang ihm das durch die Ein­füh­rung einer gemein­sa­men Wäh­rung, den Vier­lan­der, de…

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