Der Bericht “Die Lob­by­macht der Spar­kas­sen” von Finanz­wen­de beleuch­tet die umfang­rei­che Lob­by­ar­beit der Spar­kas­sen-Finanz­grup­pe in Deutsch­land. Die Spar­kas­sen­lob­by setzt sich aus ver­schie­de­nen Akteu­ren zusam­men, dar­un­ter Dach­ver­bän­de wie der Deut­sche Spar­kas­sen- und Giro­ver­band (DSGV), regio­na­le Spar­kas­sen­ver­bän­de, Ein­zel­un­ter­neh­men der Grup­pe und Ver­bän­de mit über­wie­gen­der Sparkassen-Mitgliedschaft.

Der DSGV erweist sich dabei als beson­ders ein­fluss­reich und inves­tiert jähr­lich min­des­tens 3,35 Mil­lio­nen Euro in Lob­by­ar­beit bei Bun­des­tag und Bun­des­re­gie­rung, was ihn zu einem der finanz­kräf­tigs­ten Lob­by­ak­teu­re im poli­ti­schen Ber­lin macht. Der Bericht kri­ti­siert die enge Ver­flech­tung zwi­schen Spar­kas­sen und Poli­tik, da Poli­ti­ker und Poli­ti­ke­rin­nen häu­fig in Auf­sichts­gre­mi­en von Spar­kas­sen und Lan­des­ban­ken sit­zen, was zu Inter­es­sen­kon­flik­ten führt.

Trotz ihres öffent­li­chen Auf­trags als gemein­wohl­ori­en­tier­te Insti­tu­te wer­den die Spar­kas­sen für ver­schie­de­ne Prak­ti­ken kri­ti­siert, dar­un­ter hohe Vor­stands­ge­häl­ter, der Ver­kauf teu­rer Finanz­pro­duk­te an Kun­den und nied­ri­ge Zin­sen für Spa­rer trotz hoher Gewinne.

Der Bericht for­dert eine stär­ke­re Kon­trol­le der Spar­kas­sen durch Poli­ti­ker und Poli­ti­ke­rin­nen in Auf­sichts­gre­mi­en, eine Aus­rich­tung der Spar­kas­sen am Gemein­wohl, auch bei der Inter­es­sen­ver­tre­tung, sowie mehr Trans­pa­renz bei der Lob­by­ar­beit, ins­be­son­de­re von Lan­des­ban­ken. Ins­ge­samt zeich­net der Bericht ein Bild einer mäch­ti­gen Spar­kas­sen­lob­by, die ihre Inter­es­sen effek­tiv durch­setzt, dabei aber nicht immer im Sin­ne des Gemein­wohls handelt.