Von Ralf Keuper
Die Konzentration auf dem Markt für Core Banking – Lösungen schreitet voran. Penny Crosman berichtet auf American Banker von oligopolistischen Marktstrukturen in den USA. Dort teilen sich derzeit FIS, Fiserv, Jack Henry und D+H den Markt unter sich auf. Ausländische Anbieter wie Temenos und SAP haben es schwer, einen Fuß in die Tür zu bekommen, weshalb sie bestrebt sind, mit Referenzkunden die eigene Kompetenz unter Beweis zu stellen. Die Schwierigkeit besteht vor allem darin, die Besonderheiten des Bankgeschäfts in den USA abzubilden; ein Problem, von dem alle Anbieter betroffen sind, die versuchen außerhalb des Heimatmarktes Fuß zu fassen. Die amerikanischen Hersteller von Core Banking – Lösungen werden von ihren Kunden als fachlich gleichwertige Partner, die das Bankgeschäft beherrschen, und weniger als Technologielieferanten wahrgenommen. Bei SAP, IBM und anderen Anbietern ist das (noch) nicht der Fall.
In Deutschland hat die Sparkassenorganisation unter dem Dach der Finanz Informatik ihre IT-Tochterunternehmen zusammengefasst und das Kernbankensystem OSPlus entwickelt, das inzwischen bei nahezu allen Sparkassen im Einsatz ist und auch bei den Landesbanken auf breite Akzeptanz stößt. Der Genossenschaftssektor verfügt derzeit mit der GAD und der Fiducia über zwei Anbieter mit einer eigenen Kernbankenlösung – bank21 (GAD) und agree (Fiducia). Die Deutsche Bank wechselt gerade auf SAP, das ihre Tochter Postbank bereits einsetzt.
Kürzlich erschien die focos-Studie 2013, die mit einigen, wenigstens für mich, überraschenden Ergebnissen aufwartet. So belegen in dem Ranking PASS und COR&FJA Platz 1 und 2, gefolgt von der Finanz Informatik und der Fiducia.
Mit der GAD fehlt allerdings ein gewichtiger Anbieter.
Die Entwicklung wird jedenfalls weiter in Richtung Modularisierung gehen. So kündigte Infosys kürzlich an, ihre Finacle Core Bank…