Von Ralf Keuper

In ihrem lesens­wer­ten Bei­trag Reboot­ing Ban­king for the 21st Cen­tu­ry zitiert Jen­ni­fer L. Schen­ker u.a. Sean Park, Grün­der der Ant­he­mis Group, der einen Para­dig­men­wech­sel im Ban­king dia­gnos­ti­ziert, der die Bran­che sei­ner Ansicht nach zu tief­grei­fen­den Anpas­sun­gen ihrer Orga­ni­sa­ti­on und ihren Geschäfts­mo­del­len zwingt.

Wohl auch des­halb hat die Ant­he­mis Group in Moven, Simp­le und Fidor inves­tiert. Die­se kön­nen mit ihren Ange­bo­ten gezielt die Schwach­stel­len der Ban­ken anvi­sie­ren und die Wert­schöp­fungs­ket­te auf­bre­chen. Nach wie vor sind die meis­ten Ban­ken ver­ti­kal orga­ni­siert, sei­en es die Spar­kas­sen, Genos­sen­schafts­ban­ken oder die Geschäfts­ban­ken. Inso­fern hat hier ein Orga­ni­sa­ti­ons­mo­dell Bestand, das in ande­ren Bran­chen, z.B. in der Auto­mo­bil- oder Stahl­in­dus­trie, seit lan­gem aus­ge­dient hat. Ver­ti­ka­le, mono­li­thi­sche Blö­cke sind in einer dyna­mi­schen und ver­netz­ten Umwelt, in der die Nicht­li­nea­ri­tät, d.h. die Nicht­vor­her­sag­bar­keit die Regel und nicht die Aus­nah­me ist, nicht mehr zeit­ge­mäß. Sie wir­ken zuneh­mend wie Relik­te einer ver­gan­ge­nen Epo­che. Zu groß und zu schwer­fäl­lig, um sich den ver­än­der­ten Umwelt­be­din­gun­gen anzu­pas­sen, wie sei­ner­zeit die Dinosaurier.

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