Die Luxus­gü­ter­in­dus­trie hat in Frank­reich eine ähn­li­che wirt­schaft­li­che Bedeu­tung wie hier­zu­lan­de (noch) die Auto­mo­bil­in­dus­trie. “Die her­aus­ra­gen­de Stel­lung Frank­reichs im Luxus­markt beruht auf einem erfolg­rei­chen, jahr­hun­der­te­al­ten Zusam­men­spiel zwi­schen Staat, Hand­werk und Gesell­schaft, gepaart mit einer in den letz­ten Jah­ren sehr effi­zi­en­ten Unter­neh­mens­stra­te­gie”[1]Schön, edel, prunk­voll: Die fran­zö­si­sche Erfolgs­ge­schich­te der Luxus­in­dus­trie.

Fran­zö­si­sche Luxus­gü­ter­kon­zer­ne, wie LVMH, PPR, Kering, L´Oreal und Her­mès, beherr­schen den Welt­markt[2]Kla­re Spit­ze: Frank­reich domi­niert Luxus­welt­markt.

Zeit, einen Blick auf die his­to­ri­schen und gesell­schaft­li­chen Fak­to­ren zu wer­fen, die den Auf­stieg der fran­zö­si­schen Luxus­gü­ter­in­dus­trie begüns­tigt haben. Eben­so wich­tig ist es, auf die aktu­el­le Ent­wick­lung zu bli­cken und die Fra­ge zu erör­tern, wie sich der Markt für Luxus­gü­ter in den nächs­ten Jah­ren ent­wi­ckeln könnte.

Aus­gangs­punkt der Luxus­gü­ter­pro­duk­ti­on waren die Manu­fak­tu­ren, die unter dem Finanz­mi­nis­ter Col­bert geför­dert wur­den[3]Die neue Rück­be­sin­nung auf Tra­di­tio­nen. Vor allem hoch­wer­ti­ge Pro­duk­te soll­ten dazu bei­tra­gen, den Außen­han­del Frank­reichs zu bele­ben. Paris bil­de­te dabei von Beginn den Schwer­punkt, was auf die Nähe zum spen­dier­freu­di­gen Hof zurück­zu­füh­ren ist. Die Fran­zö­sin­nen und Fran­zo­sen sind mehr als anders­wo in Euro­pa bereit, für Luxus Geld auszugeben.

Luxus­gü­ter, wie wert­vol­le Uhren und Schmuck, gel­ten über­dies als wert­be­stän­dig und eine Art Kri­sen­vor­sor­ge. Des­halb sind die Her­stel­ler auch nicht in Zei­ten des kon­junk­tu­rel­len Abschwungs bereit, ihre Waren güns­ti­ger anzu­bie­ten. Das wür­de die Mar­ken, die auf Exklu­si­vi­tät set­zen, akut gefährden.

Der fran­zö­si­schen Luxus­gü­ter­her­stel­ler las­sen sich grob in die Grup­pe der Luxus­hol­dings wie LVMH, mit bis zu 60 Luxus­mar­ken, und in die der Ein-Mar­ken-Unter­neh­men wie Hermè…