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Die Stu­die The impact of eco­no­mic poli­ci­es on housing pri­ces unter­sucht den Zusam­men­hang zwi­schen makro­öko­no­mi­schen Fak­to­ren und Immo­bi­li­en­prei­sen in meh­re­ren Län­dern. Der Autor ver­wen­det Machi­ne-Lear­ning-Metho­den (kNN und Tree-Bag­ging) und ein rela­tiv klei­nes Daten­set, das makro­öko­no­mi­sche Fak­to­ren wie den Ver­brau­cher­preis­in­dex (CPI), US-Tre­asu­ry-Ren­di­ten (10-jäh­rig), das Brut­to­in­lands­pro­dukt (BIP) und die Bilanz­sum­me der Zen­tral­ban­ken (EZB, FED) umfasst. Die­se Para­me­ter reprä­sen­tie­ren die an einer Immo­bi­li­en­trans­ak­ti­on betei­lig­ten Par­tei­en (Käu­fer, Ver­käu­fer und Finan­zie­rungs­in­sti­tu­tio­nen), ohne die intrin­si­schen Eigen­schaf­ten der ein­zel­nen Immo­bi­li­en zu berück­sich­ti­gen. Der Fokus liegt auf der Finan­zie­rungs­sei­te und dem Preis der Trans­ak­ti­on aus der Per­spek­ti­ve eines Immobilienanlegers.

Die Ana­ly­se unter­teilt den Zeit­raum in zwei Pha­sen: Bis 2015 war die Höhe der US-Tre­asu­ry-Ren­di­ten der wich­tigs­te Fak­tor zur Erklä­rung von Immo­bi­li­en­preis­än­de­run­gen. Ande­re makro­öko­no­mi­sche Fak­to­ren wie der CPI waren jedoch eben­falls wich­tig, da sie den Grad der Offen­heit einer Wirt­schaft und den Ein­fluss des wirt­schaft­li­chen Kon­tex­tes auf Preis­än­de­run­gen auf­zei­gen. Ab 2015 erwies sich die Ein­be­zie­hung der Pro­gram­me der Euro­päi­schen Zen­tral­bank (EZB) zur Unter­stüt­zung der Wirt­schaft seit Beginn der 2010er Jah­re als not­wen­dig, um die jüngs­te Preis­ent­wick­lung zu erklä­ren. Die nicht-kon­ven­tio­nel­len geld­po­li­ti­schen Maß­nah­men der Zen­tral­ban­ken könn­ten es insti­tu­tio­nel­len Anle­gern ermög­licht haben, zwi­schen Ren­di­ten aus Immo­bi­li­en und ande­ren Anlei­he­märk­ten (Staats- und Unter­neh­mens­an­lei­hen) zu arbitrieren.

Der Autor führt ver­schie­de­ne Sen­si­ti­vi­täts­ana­ly­sen durch, um die rela­ti­ve Leis­tung der Model­le zu bewer­ten und deren Gren­zen auf­zu­zei­gen. Es wird gezeigt, dass eini­ge Model­le die Preis­ent­wick­lung für die nächs­ten vier Quar­ta­le mit Unsi­cher­hei­ten vor­her­sa­gen kön­nen, die bes­ser sind als die Unsi­cher­hei­ten bestehen­der Preis­in­di­zes. Die Stu­die ver­gleicht die Ergeb­nis­se von kNN und Tree-Bag­ging-Model­len und ana­ly­siert die Bedeu­tung ver­schie­de­ner Para­me­ter (Infla­ti­ons­ra­te, Zins­sät­ze, BIP, Zen­tral­bank­bi­lan­zen). Es wird fest­ge­stellt, dass die Ein­be­zie­hung von Daten zur Bilanz­sum­me der EZB/​FED die Modell­ge­nau­ig­keit ab 2015 deut­lich ver­bes­sert, was auf den Ein­fluss nicht-kon­ven­tio­nel­ler geld­po­li­ti­scher Maß­nah­men auf die Immo­bi­li­en­märk­te hin­deu­tet. Zusätz­lich wird ein Modell mit Miet­da­ten für die Schweiz unter­sucht, das eine star­ke Kor­re­la­ti­on zwi­schen Miet- und Kauf­markt aufzeigt.

Die Stu­die stellt fest, dass die Berück­sich­ti­gung makro­öko­no­mi­scher Fak­to­ren, ins­be­son­de­re der Zins­sät­ze und der Zen­tral­bank­bi­lan­zen, ent­schei­dend für ein umfas­sen­des Ver­ständ­nis der Immo­bi­li­en­preis­ent­wick­lung ist. Die Ergeb­nis­se unter­strei­chen das Poten­zi­al von Machi­ne-Lear­ning-Metho­den zur Model­lie­rung und Vor­her­sa­ge von Immo­bi­li­en­prei­sen, aber auch die Not­wen­dig­keit, die Gren­zen die­ser Metho­den zu berück­sich­ti­gen. Die Stu­die lie­fert wert­vol­le Erkennt­nis­se für Ban­ken, Ver­si­che­run­gen, Regu­lie­rungs­be­hör­den und Regie­run­gen, die ein bes­se­res Ver­ständ­nis des Immo­bi­li­en­mark­tes benö­ti­gen, um Risi­ken zu mana­gen und ange­mes­se­ne Kapi­tal­an­for­de­run­gen zu bestimmen.