Als der damalige Vorstandsvorsitzende der Metallgesellschaft Heinz Schimmelbusch im Jahr 1991 zum “Manager des Jahres” gekürt wurde, hatte das Unternehmen des Geehrten seinen Zenit bereits überschritten und befand sich auf der abschüssigen Bahn.
Die Wirtschaftspresse ist erneut in den Bann Schimmelbuschs geraten. Erst kürzlich schrieb mm-Autor Christoph Neßhöver über Schimmelbusch: “Mit 78 Jahren, gehört er zu den Hoffnungsträgern für Energiewende und Autoindustrie. Wie hat er das geschafft?[1]Schneller als Elon – das Comeback des Heinz Schimmelbusch.
Wenden wir uns hier jedoch dem zu, was die Metallgesellschaft (MG) unter Schimmelbusch in den 1990er Jahren so alles geschafft hat.
Die Metallgesellschaft geriet im Jahr 1993 unter der Führung Schimmelbuschs an den Rand des Ruins. Zu jener Zeit galt Schimmelbusch als unkonventionell und risikofreudig, was nicht nur in der Wirtschaftspresse mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen wurde. Später stellte sich heraus, dass Schimmelbusch “ab 1989 ziemlich freihändig und selbstherrlich ein gigantisches Rad gedreht hatte: Über Zukäufe und Umstrukturierungen hatte er den Umsatz fast verdoppelt, dabei aber auch hohe Verluste produziert”[2]Die tödliche Ölwette der Metallgesellschaft. Der damalige Aufsichtsratsvorsitzende der MG, Deutsche Bank – Vorstand Ronaldo Schmitz, ließ Schimmelbusch noch eine Weile gewähren, bis er ihn vor die Tür setzte.
Neben Schimmelbusch hatten sich Ronaldo Schmitz und sein Vorgänger, Wolfgang Röller von der Dresdner Bank, ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert.
Der SPIEGEL stellte seinerzeit fest: “Mit Buchgewinnen bei Tochtergesellschaften und Abschreibungstricks hatte der gebürtige Wiener, den seine Freunde Schibu nennen, das Unternehmen schönergerechnet. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft auf Anzeige eines Aktionärs gegen den Mann, den eine Jury des Wirtschaftsmagazins Top Business 1991 zum »Manager des Jahres« kürte, wegen Betrugs und Untreue: Die Karriere des Aufsteigers könnte im Gefängnis enden. Es steht schlimm um die Metallgesellschaft, und das ist Schibus Werk. Der Nummer 14 unter den deutschen Industriekonzernen droht die Pleite. Mit neun Milliarden Mark ist die Metallgesellschaft hoch verschuldet. Der Fall Metallgesellschaft wird, so oder so, Wirtschaftsgeschichte machen – als Lehrstück über den Aufstieg eines Blenders und das Versagen von Aufsichtsräten”[3]AM RANDE DES RUINS. Mit den Aufsichtsräten waren die Vertreter der Deutschen Bank u…
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