… Wie frei war ein Unternehmen in der traditionsgeleiteten Weiterentwicklung seiner Unternehmenskultur und seiner geschäftlichen Aktivitäten, wie fremdbestimmt war es unter den spezifischen Bedingungen des nationalsozialistischen Regimes? Wie tief waren Banken in das NS-Régime verstrickt? Welchen Nutzen hatten sie gegebenenfalls davon? Gibt es Besonderheiten für die Regionalbanken, welche Unterschiede bestehen zwischen ihnen und den Großbanken? …
Viele Banken hatten schon zu Beginn der NS-Herrschaft, manchmal in vorauseilendem Gehorsam, jüdische Vorstandsmitglieder und andere Juden in leitenden Positionen entlassen. Sie waren überdies einem wachsenden Druck von innen ausgesetzt, wenn eine große Zahl von Angestellten die nationalsozialistische Ideologie teilte und gegen den „Finanzkapitalismus“ oder jüdische Bankiers und Manager polemisierte. So wurde die Bayerische Vereinsbank (BV) als „Judenbank“ denunziert, weil sie mit der Berliner Mendelssohn Bank einen jüdischen Großaktionär hatte.