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Die Stu­die “Debt­Stream­ness: Ein öko­lo­gi­scher Ansatz für Kre­dit­flüs­se in fir­men­über­grei­fen­den Netz­wer­ken” prä­sen­tiert Debt­Stream­ness, eine neue Kenn­zahl, die die Posi­ti­on von Unter­neh­men inner­halb von Kre­dit­ket­ten quan­ti­fi­ziert. Inspi­riert von tro­phi­schen Ebe­nen[1]Eine tro­phi­sche Ebe­ne umfasst alle Orga­nis­men, die auf der­sel­ben Stu­fe der Nah­rungs­ket­te ste­hen und ihre Ener­gie auf ähn­li­che Wei­se gewin­nen. Ener­gie fließt durch ein Öko­sys­tem von einer … Con­ti­nue rea­ding in öko­lo­gi­schen Nah­rungs­net­zen, betrach­tet sie Kre­di­te als die “pri­mä­re Ener­gie­quel­le” der Wirt­schaft und misst, wie weit Kre­di­te durch fir­men­über­grei­fen­de Bezie­hun­gen flie­ßen, bevor sie die end­gül­ti­gen Kre­dit­neh­mer erreichen.

Die Autoren wen­den die­ses Frame­work auf das fir­men­über­grei­fen­de Kre­dit­netz­werk Uru­gu­ays an, basie­rend auf Umfra­ge­da­ten der Zen­tral­bank. Die Ana­ly­se ent­hüllt, dass Kre­dit­ket­ten im All­ge­mei­nen kurz sind und eine hier­ar­chi­sche Struk­tur auf­wei­sen, in der eini­ge Unter­neh­men als Inter­me­diä­re fun­gie­ren und an ande­re Unter­neh­men wei­ter ent­lang der Ket­te ver­lei­hen. Loka­le Netz­werk­mo­ti­ve wie Schlei­fen kön­nen die Debt­Stream­ness eines Unter­neh­mens erheb­lich erhö­hen, selbst wenn sei­ne direk­ten Kre­dit­auf­nah­men von Ban­ken gleich bleiben.

Ein Ver­gleich mit Stan­dard-Wirt­schafts­klas­si­fi­ka­tio­nen basie­rend auf Input-Out­put-Bezie­hun­gen zeigt, dass Debt­Stream­ness unter­schied­li­che Finanz­struk­tu­ren erfasst, die in Pro­duk­ti­ons­da­ten nicht sicht­bar sind. Die Robust­heit von Debt­Stream­ness wird durch zwei Maxi­mum-Entro­pie-Netz­werk-Rekon­struk­ti­ons­me­tho­den vali­diert, die zei­gen, dass die Infor­ma­tio­nen über die drei wich­tigs­ten Kre­dit­ge­ber eines Unter­neh­mens aus­rei­chen, um sei­ne Posi­ti­on im Kre­dit­netz­werk genau zu erfassen.

Die Ergeb­nis­se zei­gen eine geschich­te­te Kre­dit­struk­tur: eine Grup­pe von Unter­neh­men leiht haupt­säch­lich von Ban­ken und ver­gibt wie­der­um Kre­di­te an ande­re. Es besteht eine star­ke nega­ti­ve Kor­re­la­ti­on zwi­schen dem Anteil der direkt von Ban­ken bezo­ge­nen Kre­di­te eines Unter­neh­mens und sei­ner Debt­Stream­ness. Dies ist intui­tiv – eine grö­ße­re Abhän­gig­keit von Bank­kre­di­ten führt zu kür­ze­ren Kre­dit­ket­ten. Jedoch zei­gen die Autoren auch, dass netz­werk­spe­zi­fi­sche Merk­ma­le die Debt­Stream­ness eines Unter­neh­mens erheb­lich beein­flus­sen kön­nen, was die kom­ple­xe Wech­sel­wir­kung zwi­schen loka­ler Struk­tur und sys­te­mi­schen Kre­dit­flüs­sen her­vor­hebt. Sek­to­ra­le Aggre­ga­ti­on kann die­se Mus­ter ver­schlei­ern, was die Bedeu­tung gra­nu­la­rer Daten unterstreicht.

Die Stu­die ver­gleicht die Ergeb­nis­se mit einer Stan­dard-Upstream/­Down­stream-Klas­si­fi­zie­rung von Fir­men­ty­pen, basie­rend auf Pro­duk­ti­ons­netz­werk­ana­ly­sen. Sie zeigt, dass die Ana­ly­se fir­men­über­grei­fen­der Kre­di­te zusätz­li­che Erkennt­nis­se lie­fert, die über pro­duk­ti­ons­ba­sier­te Ansät­ze hin­aus­ge­hen. Durch eine neue Per­spek­ti­ve auf Kre­dit­flüs­se lie­fert die Arbeit ergän­zen­de Erkennt­nis­se zu tra­di­tio­nel­len pro­duk­ti­ons­ba­sier­ten Ana­ly­sen und hebt Unter­neh­men her­vor, deren Netz­werk­po­si­tio­nen sie für die finan­zi­el­le Sta­bi­li­tät kri­tisch machen kön­nen, unab­hän­gig von ihrer Grö­ße. Die­ses inter­dis­zi­pli­nä­re Frame­work eröff­net neue Wege für poli­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ger, Auf­sichts­be­hör­den und For­scher, die das sys­te­mi­sche Risi­ko in zuneh­mend ver­netz­ten Volks­wirt­schaf­ten über­wa­chen wollen.

Die Metho­de basiert auf der Model­lie­rung des fir­men­über­grei­fen­den Finanz­sys­tems als gerich­te­tes, gewich­te­tes Netz­werk. Die Debt­Stream­ness wird als gewich­te­te Sum­me über alle mög­li­chen Pfa­de vom Ban­ken­sek­tor zu einem Unter­neh­men defi­niert, wobei jeder Pfad nach sei­ner Län­ge und dem Anteil des ent­lang die­ses Pfa­des über­tra­ge­nen Kre­dits gewich­tet wird. Die Autoren ver­wen­den einen ein­zig­ar­ti­gen Daten­satz der Zen­tral­bank Uru­gu­ays, der detail­lier­te Daten zu Kre­dit­be­zie­hun­gen für 240 gro­ße Unter­neh­men ent­hält. Obwohl der Daten­satz par­ti­ell ist (jedes Unter­neh­men mel­det nur sei­ne drei wich­tigs­ten Kre­dit­ge­ber), bie­tet er den­noch sel­te­ne, gra­nu­la­re Ein­bli­cke in die Struk­tur fir­men­über­grei­fen­der Kreditbeziehungen.

Um die Zuver­läs­sig­keit der Ergeb­nis­se ange­sichts die­ser Ein­schrän­kung zu bewer­ten, ergän­zen die Autoren ihre Ana­ly­se mit zwei Maxi­mum-Entro­pie-Netz­werk-Rekon­struk­ti­ons­tech­ni­ken, die zusätz­li­che Umfra­ge­da­ten über die gesam­te fir­men­über­grei­fen­de Kre­dit­ex­po­si­ti­on ein­be­zie­hen. Die­ser Ansatz ermög­licht es, zu bewer­ten, ob Infor­ma­tio­nen, die sich auf die drei wich­tigs­ten Kre­dit­ge­ber eines Unter­neh­mens beschrän­ken, aus­rei­chen, um sei­ne Posi­ti­on im Kre­dit­netz­werk genau zu erfas­sen, wodurch die Robust­heit und prak­ti­sche Anwend­bar­keit der Metho­dik getes­tet wird. Die hohe Kor­re­la­ti­on zwi­schen den Ergeb­nis­sen der ursprüng­li­chen und der rekon­stru­ier­ten Netz­wer­ke bestä­tigt die Robust­heit der DebtStreamness-Kennzahl.

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass die Stu­die Debt­Stream­ness als eine viel­ver­spre­chen­de neue Kenn­zahl für die Ana­ly­se von Kre­dit­flüs­sen in fir­men­über­grei­fen­den Netz­wer­ken eta­bliert. Sie bie­tet eine öko­lo­gisch inspi­rier­te Per­spek­ti­ve auf sys­te­mi­sches Kre­dit­ri­si­ko und hebt die Rol­le der ver­bor­ge­nen Finanz­in­ter­me­dia­ti­on her­vor. Die Robust­heit der Metho­de und die zusätz­li­chen Erkennt­nis­se im Ver­gleich zu tra­di­tio­nel­len Ansät­zen machen Debt­Stream­ness zu einem wert­vol­len Werk­zeug für die Über­wa­chung und das Manage­ment von sys­te­mi­schen Risi­ken. Die Anwen­dung auf ande­re Län­der und Sek­to­ren sowie die Erwei­te­rung des Modells um wei­te­re Fak­to­ren sind viel­ver­spre­chen­de Rich­tun­gen für zukünf­ti­ge Forschung.

Über­trag­bar­keit der Erkennt­nis­se auf ande­re Länder 

Die Über­trag­bar­keit der Erkennt­nis­se der uru­gu­ay­ischen Stu­die auf Unter­neh­men und Kre­dit­märk­te in ande­ren Län­dern, wie Deutsch­land, ist kom­plex und hängt von meh­re­ren Fak­to­ren ab. Wäh­rend das grund­le­gen­de Prin­zip der Debt­Stream­ness – die Quan­ti­fi­zie­rung der Posi­ti­on von Unter­neh­men in Kre­dit­ket­ten – uni­ver­sell anwend­bar ist, bestehen signi­fi­kan­te Unter­schie­de in den insti­tu­tio­nel­len Rah­men­be­din­gun­gen, der Markt­struk­tur und der Datenverfügbarkeit.

Ähn­lich­kei­ten: Die grund­le­gen­de Struk­tur von Kre­dit­flüs­sen – von Ban­ken zu Unter­neh­men und zwi­schen Unter­neh­men – exis­tiert in allen ent­wi­ckel­ten Volks­wirt­schaf­ten. Auch in Deutsch­land gibt es fir­men­über­grei­fen­de Kre­dit­be­zie­hun­gen, die zu kom­ple­xen Ket­ten füh­ren kön­nen. Die hier­ar­chi­sche Struk­tur, die in Uru­gu­ay beob­ach­tet wur­de, könn­te sich auch in Deutsch­land wie­der­fin­den, wobei grö­ße­re Unter­neh­men eher als Inter­me­diä­re fun­gie­ren. Die Bedeu­tung von loka­len Netz­werk­mo­ti­ven wie Schlei­fen für die sys­te­mi­sche Aus­wir­kung ein­zel­ner Unter­neh­men dürf­te eben­falls ein uni­ver­sel­les Phä­no­men sein.

Unter­schie­de:

Die wesent­li­chen Unter­schie­de lie­gen in:

  • Daten­ver­füg­bar­keit: Die uru­gu­ay­ische Stu­die basiert auf einem ein­zig­ar­ti­gen Daten­satz der Zen­tral­bank. Ähn­lich detail­lier­te Daten über fir­men­über­grei­fen­de Kre­dit­be­zie­hun­gen sind in Deutsch­land deut­lich schwie­ri­ger zu beschaf­fen, oft aus Grün­den des Daten­schut­zes und der Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Die Daten­la­ge könn­te die Anwen­dung der Debt­Stream­ness-Metho­de erheb­lich einschränken.
  • Markt­struk­tur: Der deut­sche Kre­dit­markt ist deut­lich grö­ßer und kom­ple­xer als der uru­gu­ay­ische. Die Rol­le der Ban­ken, die Viel­falt der Finan­zie­rungs­quel­len und die Kon­zen­tra­ti­on des Kre­dit­mark­tes unter­schei­den sich erheb­lich. Dies könn­te die Struk­tur der Kre­dit­ket­ten und die Ver­tei­lung der Debt­Stream­ness-Wer­te beeinflussen.
  • Regu­lie­rung: Die regu­la­to­ri­schen Rah­men­be­din­gun­gen für Ban­ken und Unter­neh­men in Deutsch­land sind anders als in Uru­gu­ay. Die stren­ge­ren Regu­lie­run­gen in Deutsch­land könn­ten die Struk­tur der Kre­dit­ket­ten beein­flus­sen und die Abhän­gig­keit von Bank­kre­di­ten reduzieren.
  • Wirt­schafts­struk­tur: Die Wirt­schafts­struk­tur Deutsch­lands ist anders als die Uru­gu­ays. Die grö­ße­re Diver­si­fi­zie­rung der deut­schen Wirt­schaft und die höhe­re Bedeu­tung von mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men könn­ten die Ergeb­nis­se beeinflussen.

Fazit:

Die Kern­idee der Debt­Stream­ness – die Ana­ly­se der Kre­dit­ket­ten und die Iden­ti­fi­zie­rung sys­te­misch rele­van­ter Unter­neh­men – ist über­trag­bar. Die kon­kre­te Anwen­dung und die Inter­pre­ta­ti­on der Ergeb­nis­se müs­sen jedoch den spe­zi­fi­schen Kon­text – sprich den Wirt­schafts- und Bank­stil –  des jewei­li­gen Lan­des berück­sich­ti­gen. Eine direk­te Über­tra­gung der Ergeb­nis­se der uru­gu­ay­ischen Stu­die auf Deutsch­land ist daher nicht ohne wei­te­res mög­lich. Es bedarf wei­te­rer For­schung mit geeig­ne­ten Daten und ange­pass­ten Metho­den, um die Anwend­bar­keit und Aus­sa­ge­kraft der Debt­Stream­ness-Metho­de für den deut­schen Kon­text zu eva­lu­ie­ren. Die Daten­be­schaf­fung stellt dabei die größ­te Her­aus­for­de­rung dar.

Die­ser Bei­trag wur­de mit­hil­fe von KI erstellt. Die Fra­gen stam­men vom Autor, der die Ant­wor­ten vor der Ver­öf­fent­li­chung auf Basis sei­nes Wis­sens­s­stands auf Plau­si­bi­li­tät und Rich­tig­keit über­prüft hat. Feh­ler kön­nen den­noch, wie sonst auch bei rein vom Autor ver­fass­ten Bei­trä­gen, nicht aus­ge­schlos­sen wer­den. Aller­dings ist der zusätz­li­che Erkennt­nis­ge­winn durch den Ein­satz der KI an die­ser Stel­le nach Auf­fas­sung des Autors hoch – so hoch jeden­falls, das der Ein­satz von KI für die­sen Fall gerecht­fer­tigt, ja sinn­voll ist. KI soll auf die­sem Blog als eine Art Intel­li­genz­ver­stär­ker fun­gie­ren –  sowohl für den Autor wie auch für die Lese­rin­nen und Leser.

Refe­ren­ces

Refe­ren­ces
1 Eine tro­phi­sche Ebe­ne umfasst alle Orga­nis­men, die auf der­sel­ben Stu­fe der Nah­rungs­ket­te ste­hen und ihre Ener­gie auf ähn­li­che Wei­se gewin­nen. Ener­gie fließt durch ein Öko­sys­tem von einer tro­phi­schen Ebe­ne zur nächs­ten, wobei sie bei jedem Über­gang teil­wei­se ver­lo­ren geht (z. B. als Wärme).