Im Rah­men der Ring­vor­le­sung “Finan­zen, Staat, Digi­ta­li­sie­rung & Demo­kra­tie” an der TU Darm­stadt hielt Chris­toph Becker, Finanz­ma­the­ma­ti­ker von der Hoch­schu­le Darm­stadt, den Vor­trag “Das Finanz­sys­tem und die Selbst­be­stim­mung des Menschen”.

Wan­del des Finanzsystems:

  • Ver­schie­bung von einem bank­ba­sier­ten zu einem kapi­tal­markt­ba­sier­ten System
  • Kon­zen­tra­ti­on der Macht bei weni­gen glo­ba­len Fonds statt vie­ler dezen­tra­ler Banken
  • Ver­lust regio­na­ler Finanz­struk­tu­ren und per­sön­li­cher Kundenbeziehungen

Pro­ble­me des aktu­el­len Systems:

  • Glo­ba­le Fonds haben weni­ger Inter­es­se am Wohl­erge­hen loka­ler Regionen
  • Kom­ple­xe Struk­tu­ren machen es schwer nach­zu­voll­zie­hen, wo das Geld inves­tiert wird
  • Man­gel an indi­vi­du­el­ler Betreu­ung für klei­ne­re Kreditnehmer

Vor­schlä­ge für Verbesserungen:

  • Ein­füh­rung regio­na­ler Pensionsfonds
  • För­de­rung loka­ler Investitionsmöglichkeiten
  • Stär­kung der Ver­bin­dung zwi­schen Inves­to­ren und ihren Investitionen

Kri­tik an ESG-Produkten:

  • Feh­len­de ein­heit­li­che Maß­stä­be für Nachhaltigkeitsbewertungen
  • Beden­ken hin­sicht­lich der Ein­schrän­kung indi­vi­du­el­ler Freiheit

Becker betont, dass eine Rück­kehr zu voll­stän­dig loka­len Struk­tu­ren nicht rea­lis­tisch ist, plä­diert aber für eine “wohl­do­sier­te Regio­na­li­sie­rung” des Finanz­sys­tems. Er sieht dar­in eine Mög­lich­keit, Fair­ness und lang­fris­ti­ges Den­ken zu för­dern und gleich­zei­tig die Ver­bin­dung zwi­schen Inves­to­ren und ihren Inves­ti­tio­nen zu stärken.

Zum Vor­trag (Video): https://tu-darmstadt.cloud.panopto.eu/Panopto/Pages/Viewer.aspx?id=17ba7bf5-c85e-479a-88a6-b15a012176e9

Wei­te­re Informationen:

Der Aus­ver­kauf unse­res Bankensystems

VORSCHLÄGE FÜR EIN FAIRES FINANZSYSTEM