Von Ralf Keuper 

Die Com­merz­bank wird seit Jah­ren als Über­nah­me­kan­di­dat gehan­delt. Inso­fern fällt die aktu­el­le Dis­kus­si­on, wonach die ita­lie­ni­sche Unicre­dit als Käu­fer bereit steht, nicht aus dem Rahmen.

Wie sinn­voll wäre eine Über­nah­me der Com­merz­bank durch die Unicre­dit? Wel­che Kon­se­quen­zen hät­te das für den Ban­ken­markt in Deutsch­land und Euro­pa? Ist der Zeit­punkt günstig?

Vor­ge­schich­te

Die Com­merz­bank hat im Jahr 2009 selbst eine ande­re Bank über­nom­men – die Dresd­ner Bank. Dies geschah nicht ganz frei­wil­lig bzw. mit freund­li­cher Unter­stüt­zung der dama­li­gen Bun­des­re­gie­rung. Die Eigen­tü­me­rin, die Alli­anz, war mit der Dresd­ner Bank nicht glück­lich gewor­den. Als die Finanz­kri­se die Situa­ti­on bei der Dresd­ner Bank noch ver­schärf­te und die Alli­anz sel­ber Gefahr lief, mit nach unten gezo­gen zu wer­den, half die Bun­des­re­gie­rung der Com­merz­bank bei der Über­nah­me der Dresd­ner Bank unter die Arme.

Dabei spiel­te der staat­li­che Ban­ken­fonds SoFF­in (Son­der­fonds Finanz­markt­sta­bi­li­sie­rung) eine ent­schei­den­de Rol­le. Der SoFF­in stell­te der Com­merz­bank ins­ge­samt 18,2 Mil­li­ar­den Euro fri­sches Eigen­ka­pi­tal zur Ver­fü­gung. Dies ermög­lich­te es der Com­merz­bank, die Über­nah­me trotz der schwie­ri­gen Finanz­la­ge wäh­rend der Finanz­kri­se durch­zu­füh­ren. Durch die Kapi­tal­hil­fe erwarb der Bund über den SoFF­in eine Betei­li­gung von 25 Pro­zent plus einer Aktie an der Com­merz­bank. Damit w…