Von Ralf Keuper

Bit­co­in wird von vie­len sei­ner liber­tär ein­ge­stell­ten Anhän­ger als eine Art “digi­ta­les Gold” ange­se­hen, das eine Quel­le der Sta­bi­li­tät sein wür­de, wäh­rend die Welt immer chao­ti­scher und unbe­re­chen­ba­rer wird. Was Letz­te­res betrifft, sind die Vor­aus­set­zun­gen für den Sie­ges­zug von Bit­co­in eigent­lich güns­tig wie nie.

In den Ver­ei­nig­ten Staa­ten und Euro­pa steigt die Infla­ti­on so schnell wie seit Jahr­zehn­ten nicht mehr, und der VIX – der soge­nann­te Angst­in­dex, mit dem die Wall Street die erwar­te­te Vola­ti­li­tät am Akti­en­markt misst – ist in die­sem Jahr um mehr als 80 Pro­zent gestie­gen. Russ­lands Ein­marsch in der Ukrai­ne wur­de mit bru­ta­len Sank­tio­nen beant­wor­tet, die den Rubel abstür­zen lie­ßen und die rus­si­sche Wirt­schaft zer­stör­ten. Vie­le US-ame­ri­ka­ni­sche und euro­päi­sche Unter­neh­men haben sich aus Russ­land zurück­ge­zo­gen, sodass es für die Bür­ger des Lan­des fast unmög­lich ist, auf ihre Bank­kon­ten zuzu­grei­fen, Kre­dit­kar­ten zu benut­zen oder sogar in den sozia­len Medi­en zu posten.

Tat­säch­lich sind jedoch die Kryp­to-Prei­se ste­tig gefal­len. Auch die all­täg­li­che Nut­zung von Kryp­to­wäh­run­gen nimmt nicht so zu, wie man es erwar­ten wür­de. Das Bit­co­in-Han­dels­vo­lu­men stieg nach dem Ein­marsch Russ­lands in die Ukrai­ne an, ist aber seit­dem rela­tiv flach geblie­ben, was dar­auf hin­deu­tet, dass die Men­schen sich nicht beei­len, ihre Rubel und Griw…