Von Ralf Keuper
Der Crypto-Crash kennt zahlreiche Verlierer – vor allem unter den Kleinanlegern. Die großen Geschäfts- und Investmentbanken dagegen haben den Absturz bislang nicht nur weitgehend unbeschadet überstanden; sie haben damit auch noch Geld verdient.
Als die Bewertungen für Kryptowährungen historische Höchststände erreichten, stellten Analysten von BNP Paribas eine Liste von 50 Aktien zusammen, die sie für überbewertet hielten – darunter viele mit starken Verbindungen zu digitalen Vermögenswerten, wie Emily Flitter in How Wall Street Escaped the Crypto Meltdown berichtet. Dem Portfolio gaben sie den Spitznamen “Cappuccino Basket”, eine Anspielung auf die Schaumbildung bei den Aktien. Die Bank verarbeitete diese Aktien dann zu einem Produkt, das ihren größten Kunden – Pensionsfonds, Hedgefonds, Verwaltern von milliardenschweren Familienvermögen und anderen anspruchsvollen Anlegern – die Möglichkeit bot, darauf zu wetten, dass diese Werte irgendwann abstürzen würden. Die Wall-Street-Kunden von BNP, die darauf gewettet haben, gehören nun zu den Gewinnern. Anders dagegen die Kleinanleger, die sich während des Booms mit überteuerten Kryptowährungen und Aktien einged…