Von Ralf Keuper

Für den Absturz von Bit­co­in wur­de bis­lang über­wie­gend der Zusam­men­bruch von Ter­ra Sta­b­le­co­in (UST) ver­ant­wort­lich gemacht. Die­se Inter­pre­ta­ti­on ist nach Ansicht von Chai­na­ly­sis kor­rek­tur­be­dürf­tig[1]Chai­na­ly­sis: Terra’s UST Col­lap­se Was­n’t Main Fac­tor in Bit­co­in Crash. Dem­nach schei­ne der Abschwung des Kryp­to­mark­tes enger mit dem Rück­gang des Tech-Mark­tes ver­bun­den zu sein als mit dem Zusam­men­bruch von UST.

Kryp­to-Evan­ge­lis­ten hät­ten lan­ge gehofft, dass die unab­hän­gi­ge Natur der Kryp­to­wäh­rung sie resis­tent gegen Infla­ti­on und Kri­sen machen wür­de. Bit­co­in, die Num­mer eins unter den Kryp­to­wäh­run­gen, hat kei­nen zen­tra­len Emit­ten­ten oder eine Behör­de, die sie kon­trol­liert. Die­se Unab­hän­gig­keit von der Regie­rung, so argu­men­tier­ten vie­le, soll­te sicher­stel­len, dass Bit­co­in sei­nen Wert durch wirt­schaft­li­che Ein­brü­che, inter­na­tio­na­le Krie­ge oder dras­ti­sche poli­ti­sche Ver­än­de­run­gen hal­ten wür­de, so Andrew Chow[2]Here’s Why Bit­co­in and Other Cryp­to­cur­ren­ci­es Keep Cras­hing.

Die letz­ten Jah­re hät­ten indes bewie­sen, dass dies falsch ist. Als die Coro­na­vi­rus-Pan­de­mie im März 2020 die glo­ba­len Märk­te erschüt­ter­te, fiel auch der Bit­co­in um 57 %. Danach erhol­ten sich sowohl die Akti­en­märk­te als auch die Kryp­to­wäh­run­gen und stie­gen in einem atem­be­rau­ben­den Tem­po an, was nach Ansicht von Ana­lys­ten auf eine Kom­bi­na­ti­on aus frei­er Zeit, ver­füg­ba­rem Ein­kom­men und von den…