Von Ralf Keuper

Die öster­rei­chi­sche Finanz­markt­auf­sichts­be­hör­de hat der Com­mer­zi­al­bank, einer Regio­nal­bank im Bur­gen­land, den Geschäfts­be­trieb unter­sagt und einen Regie­rungs­kom­mis­sar ein­ge­setzt. Grund für die­sen dras­ti­schen Schritt ist, dass die Bank über Jah­re die Bilan­zen fri­siert hat. In der Bilanz wur­den Posi­tio­nen ent­deckt, die es nicht gibt[1]Rie­si­ger Bilanz­skan­dal im Bur­gen­land auf­ge­flo­gen. Nach Auf­fas­sung des Lan­des­haupt­manns des Bur­gend­lan­des, Hans Peter Dosko­zil (SPÖ), füh­re an der Liqui­die­rung der Bank kein Weg vor­bei. Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass zahl­rei­che Pri­vat­per­so­nen und Fir­men einen Teil ihrer Ein­la­gen ver­lie­ren wer­den. Beson­ders betrof­fen ist das Wie­ner Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men Fre­quen­tis, das bei der Bank 31 Mil­lio­nen Euro ange­legt hat. 

Die letz­te ver­öf­fent­lich­te Bilanz 2018 wur­de von der Prü­fungs­ge­sell­schaft TPA geprüft und mit einem unein­ge­schränk­ten Bestä­ti­gungs­ver­merk ver­se­hen. Die Bank hat­te zuletzt eine Bilanz­sum­me von 800 Mil­lio­nen Euro und beschäf­tig­te 55 Mit­ar­bei­ter in acht Filialen. 

Der Fall hat eini­ge Par­al­le­len mit dem Bilanz­skan­dal der Wire­card AG.