Von Ralf Keuper
Wertvolle Kunstgegenstände sind mittlerweile eine ernstzunehmende Anlageklasse. Hierfür hat sich der Begriff Art Banking etabliert. In den Banken fällt die Beratung der Kunden, die in Kunst investieren wollen, in die Zuständigkeit des Private Banking/Wealth Management. Eine der ersten Banken, die im großen Stil in das Art Banking einstieg, war die UBS im Jahr 2002[1]Art Banking – was hat Kunst mit Banking zu tun?. Die Kunden wurden mit einer “ästhetischen Verzinsung” gelockt. Als Folge der Finanzkrise zog sich die UBS im Jahr 2009 aus dem Art Banking zurück[2]Da waren’s nur noch zweiUBS gibt das Art Banking auf – Deutsche Bank und LGT machen weiter – Kunst bleibt ein wichtiger Vermögensteil. Als einzige Anbieter von Art Banking verblieben die Deutsche Bank und die LGT. Die Spezialeinheit der UBS ging übrigens aus der UBS-Numismatik hervor.
Art Banking nimmt neuen Anlauf
Mittlerweile sind wieder mehrere Banken im Art Banking aktiv[3]Private banks are now offering fine art investment advice. So hat die ING einen Art Management Service aufgelegt, während die BBVA vor wenigen Tagen die Kooperation mit dem Art Consulting-Unternehmen We Collect bekannt gab.
Online setzt sich auch im Art Banking durch
Wie jeder Markt ist auch der Kunstmarkt auf verlässliche Informationen und Datenbanken angewiesen. Der weltweit größte Anbieter auf diesem Gebiet ist Artprice[4]Alle Angaben ohne Gewähr. Artprice tritt mit seiner Plattform als Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern auf. Der Gründer von Artprice, Thierry Ehrmann, ist davon überzeugt, dass die Auktionssäle ebenso verschwinden werden wie die Börsensäle. Das Kunstgeschäft werde entmaterialisiert.
Internationaler Kunstmarkt im Hype-Modus
Wie groß die Dynamik im internationalen Kunstmarkt inzwischen ist, wurde im Zuge der Affäre Caravaggio deutlich. Als im Jahr 2016 ein verlorenes Meisterwerk Caravaggios nach 400 Jahren auftauchte, war die Hoffnung des Auktionators groß, von dem Hype um das Gemälde “Salvator Mundi” von Leona…
References