Von Ralf Keuper
Geld ist für seine Verbreitung auf bestimmte Medienträger, Standards und Kommunikationssysteme angewiesen. Das gilt in besonderer Weise für den unbaren Zahlungsverkehr. Ein Meilenstein war die Einführung der Kreditkarte in den USA in den 1960er Jahren, in deren Folge auch in anderen Regionen, wie in Europa, die Zahlungssysteme erneuert wurden. Jüngere Ausprägungen dieses Wandels sind Apple Pay und neuerdings die Apple Card (Vgl. dazu: Machtbeben die 2. – Apple startet eigene Kreditkarte und Streamingdienste).
Seit der Einführung von Apple Pay im Jahr 2014 ebenso wie mit dem neuesten Schachzug durch die Ausgabe der Apple Card konzentrieren sich die meisten Beobachter auf Einzelaspekte, wie Fragen der Usability, der Gebühren und des Partnernetzwerkes. Dabei gerät das “Big Picture”, das vor allem Apple und Google verfolgen, aus dem Blick. Es geht um weitaus mehr als nur um den reinen Zahlungsvorgang und die Bezahldaten. Vielmehr handelt es sich darum, durch die Beherrschung der Medien die gewünschte Botschaft zu transportieren, was dann wiederum ein entsprechendes Verhalten der Kunden zur Folge hat. Dabei geht es nicht bzw. kaum um gezielte Manipulation, sondern um die Eigenlogik der Medien. Auf diesen Punkt weist Sebastian Gießmann in Geld, Kredit und digitale Zahlung 1971⁄2014. Von der Kreditkarte zu Apple Pay hin.
Für Gießmann steht der Einsatz digitaler Medien im Zahlungsverkehr für …