Von Ralf Keuper
Es gibt wohl nur wenige Berufsgruppen, bei denen Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander klaffen, wie bei der Zunft der Unternehmensberater. Dieser Berufsstand war in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand der Kritik. Aktuell sorgt der Aufwand für Beratungsleistungen der Bundesregierung für Kopfschütteln. Gerätselt wird, was genau die Leistung ist, welche die Berater erbringen, und wie es um die Früchte ihrer Arbeit bestellt ist, d.h. was hat es gebracht? Sind die Institutionen schlagkräftiger, innovativer, flexibler, effizienter, effektiver, zukunftsfähiger und kundennäher geworden? Dennoch: Der Beratungsbedarf in der Wirtschaft und der Politik hält an – er steigt sogar.
Das lässt die Vermutung zu, dass es bei dem Einsatz von Unternehmensberatern, insbesondere von Strategieberatern, noch um andere Dinge gehen muss, als nur um rein betriebswirtschaftliche. Die Arbeit der Berater ist in erster Linie symbolischer Natur; ihr Auftrag ist es, den Kunden zur Selbstvergewisserung zu verhelfen, so Thomas Macho (Vgl. dazu: Beratung als Mittel zur Selbstvergewisserung und Symbolpolitik von Unternehmen und Regierungen).
Wie dem auch sei. Zu den Veröffentlichungen, die sich kritisch mit dem Wirken der Unternehmensberater auseinandersetzen, gehört Versager im Dreiteiler. Wie Unternehmensberater die Wirtschaft ruinieren von Rainer Steppan.
Von großem Vorteil erweist sich die Nähe zum Topmanagement der Wirtschaft für Strategieberatungen wie McKinsey, was die Akquise neuer Aufträge erleichtert. Darüber sind nicht alle glücklich:
In Unternehme…