Von Ralf Keuper

Den rich­ti­gen Zeit­punkt zu erwi­schen, ist in fast allen Lebens­be­rei­chen eine wesent­li­che Bedin­gung für den Erfolg. Eine Inno­va­ti­on, die ihrer Zeit zu weit vor­aus ist, die Grün­dung eines Unter­neh­mens, das einen Bedarf bedie­nen will, der nur von weni­gen poten­zi­el­len Kun­den als sol­cher emp­fun­den wird, sind Bei­spie­le dafür, dass nicht jede auf den ers­ten Blick erfolg­ver­spre­chen­de Idee sich auch tat­säch­lich am Markt durch­setzt. Ande­rer­seits gilt jedoch auch, dass man­che Gele­gen­hei­ten, wenn über­haupt, so schnell nicht wie­der­keh­ren. Wer die Gele­gen­heit nicht am Schopf fasst, ist womög­lich für immer aus dem Spiel. Es kommt also dar­auf an, das rich­ti­ge Timing zu fin­den. Leich­ter gesagt als getan; noch dazu, wenn man sich in ver­schie­de­nen Rol­len bewegt, wie als Unter­neh­mer, Wis­sen­schaft­ler, Poli­tik­be­ra­ter und Musi­ker. Von die­sem Spa­gat mit all sei­nen Her­aus­for­de­run­gen berich­tet der Infor­ma­tik­pio­nier und Grün­der der IDS Scheer AG, August-Wil­helm Scheer, in sei­nem Buch Timing – zum rich­ti­gen Umgang mit der Zeit. Erfah­run­gen und Emp­feh­lun­gen von August-Wil­helm Scheer.

Der Lebens- und Berufs­weg von August-Wil­helm Scheer ähnel­te zunächst dem eines  Wis­sen­schaft­lers, der sich einen eige­nen Namen machen will. Mit ver­schie­de­nen  Ver­öf­fent­li­chun­gen sowie mit der Grün­dung des Insti­tuts für Wirt­schafts­in­for­ma­tik an der Uni­ver­si­tät des Saar­lan­des in Saar­brü­cken leg­te er, wie sich spä­ter her­aus­stel­len soll­te, den Grund­stein für sei­ne Lauf­bahn als Unter­neh­mer und Poli­tik­be­ra­ter. Zusam­men mit sei­nem dama­li­gen Geschäfts­part­ner, Alex­an­der Poc­say, grün­de­te Scheer im Jahr 1984 die “Inte­grier­te Daten­ver­ar­bei­tungs­sys­te­me (IDS) Prof. Scheer GmbH”. In den dar­auf­fol­gen­den Jah­ren wur­de Scheer als “CIM-Papst” einem brei­te­ren Publi­kum in Deutsch­land bekannt. Das ers­te Soft­ware­pro­dukt aus dem Haus IDS Scheer war der Fer­ti­gungs­leit­stand FI‑2. Her­vor­ge­gan­gen war das Pro­dukt aus einem For­schungs­pro­jekt, an dem auch das von Scheer gelei­te­te Insti­tut für Wirt­schafts­in­for­ma­tik betei­ligt war. Als das mit der Umset­zung beauf­trag­te Soft­ware­haus aus dem Pro­jekt aus­stieg, sprang die IDS Scheer als Ent­wick­ler ein. Di…