Von Ralf Keuper

Nor­men und Stan­dards sind von gro­ßer Bedeu­tung für die Ver­brei­tung neu­er Tech­no­lo­gien und Geschäfts­mo­del­le. Das gilt um so mehr, wenn die Funk­tio­na­li­tä­ten unter­schied­li­cher Ein­zel­me­di­en auf einem Gerät ver­schmel­zen, wie auf dem Smart­phone – in der Fach­spra­che auch Medi­en­kon­ver­genz genannt[1]Medi­en­kon­ver­genz im Ban­king am Bei­spiel von Mobi­le Pay­ments. Ohne das Zusam­men­spiel von NFC-Tech­no­lo­gie, Secu­re Ele­ments, Siche­rer Lauf­zeit­um­ge­bun­gen (TEE), leis­tungs­fä­hi­ger Com­pu­ter­chips und Dis­play­tech­no­lo­gien wären eine Viel­zahl von Funk­tio­nen, wie das mobi­le Bezah­len, nicht möglich.

Kurz­um: Wer die Nor­men und Stan­dards setzt, beherrscht den Markt[2]WER SIE GESTALTET, BEHERRSCHT DEN MARKT: NORMEN UND STANDARDS.

So nutzt Chi­na das Instru­men­ta­ri­um der Nor­mung und Stan­dar­di­sie­rung als Mit­tel, um eine Tech­no­lo­gie­füh­rer­schaft in stra­te­gi­schen Bran­chen zu errei­chen und damit Abhän­gig­kei­ten zu erzeu­gen, wie im Bereich der Halb­lei­ter-Indus­trie. Dar­über hin­aus über­nimmt Chi­na in wich­ti­gen Stan­dar­di­sie­rungs­gre­mi­en eine akti­ve Rol­le, wie bei JEDEC. Bei den stan­dard­re­le­van­ten Paten­ten für den Mobil­funk­stan­dard 5G” ist das vom chi­ne­si­schen Staat unter­stütz­te Unter­neh­men Hua­wei der­zeit welt­weit füh­rend. Soll­te sich die­ser Trend fort­set­zen, droht Euro­pa der Ver­lust jeg­li­cher Kon­trol­le über die­se Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons-Tech­no­lo­gie”.

Glei­ches lässt sich in den USA beob­ach­ten, wo sich Micro­soft und Intel “als de fac­to stan­dard­de­fi­nie­ren­de Unter­neh­men eta­bliert” haben. “Poten­zi­ell tech­nisch über­le­ge­ne Lösun­gen, die von die­sen bei­den Play­ern nicht unter­stützt wer­den, haben dadurch kaum eine Chan­ce, in Pro­duk­te ein­zu­flie­ßen. Ana­lo­ges gilt für Face­book und Goog­le im Bereich der Inter­net- und KI-Tech­no­lo­gien. Auch im Hinb…