Stablecoins sind Kryptowährungen, die auf verteilten Ledgern basieren und versprechen, immer einen Dollar wert zu sein. Die Emittenten großer Stablecoins sichern dieses Versprechen durch kurzfristige Vermögenswerte wie Staatsanleihen, Commercial Paper, Repo-Geschäfte und Bankeinlagen ab. Diese Struktur ähnelt der von Geldmarktfonds (MMFs) und macht Stablecoins anfällig für Runs. In Stresssituationen auf Kryptomärkten zeigen einige Stablecoins ähnliche Flucht-in-Qualität-Dynamiken wie MMFs während der Finanzkrise und der COVID-19-Pandemie.
In ihrem Paper Stablecoins, money market funds and monetary policy weisen die Autoren jedoch wichtige Unterschiede in der Reaktion von Stablecoins und MMFs auf Krypto- und geldpolitische Schocks seit 2019 hin: Krypto-Schocks haben kaum Auswirkungen auf MMFs und traditionelle Finanzmärkte, führen aber zu einem Rückgang der Marktkapitalisierung von Stablecoins um etwa 4 Prozentpunkte nach drei Monaten. US-Geldpolitik-Schocks hingegen führen zu Zuflüssen in Prime-MMFs und verursachen signifikante Abflüsse aus Stablecoins (etwa 10 Prozentpunkte nach drei Monaten). Diese Ergebnisse stellen die Rolle von Stablecoins als sicherer Hafen im Kryptomarkt in Frage. Zudem zeigt sich, dass die US-Geldpolitik nicht nur traditionelle Finanzmärkte beeinflusst, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf Kryptomärkte, insbesondere Stablecoins, hat. Die US-Geldpolitik fungiert somit als wichtige Verbindung zwischen traditionellen und Kryptomärkten.
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Stablecoins and money market funds: Less similar than you think