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Die Sparkassen-Finanzgruppe testet in Zusammenarbeit mit Google eine neue Methode zur digitalen Altersverifikation, die auf der Zero-Knowledge-Proof-Technologie basiert. Ziel ist es, Nutzern eine einfache und sichere Möglichkeit zu bieten, ihr Alter online zu bestätigen, ohne sensible Daten wie das Geburtsdatum preiszugeben. Die technische Umsetzung erfolgt über Googles Credential Manager API und ist zunächst nur für Android und den Chrome-Browser verfügbar. Wann die Funktion auf iPhones nutzbar sein wird, ist derzeit unklar[1]Digitale Altersverifikation: Sparkassen und Google kooperieren.
Die neue Lösung kommt ohne separate Apps, Benutzerkonten oder manuelle Eingabe von Ausweisdaten aus. Sie wird direkt beim Zugriff auf Webseiten oder Apps ausgelöst und soll den Zugang zu altersbeschränkten Inhalten erleichtern. Im Unterschied zu bisherigen eID-Lösungen, die oft zusätzliche Hardware oder Apps erfordern, setzt das Verfahren auf eine rein digitale Anwendung, die Einstiegshürden senkt.
Datenübermittlung durch den Credential Manager:
- Der Credential Manager von Google greift nicht direkt auf die Kundendaten der Sparkasse zu. Stattdessen wird eine verschlüsselte Bestätigung von der Sparkasse bereitgestellt, die der Credential Manager verwendet.
- Die Sparkasse fungiert dabei als sogenannte vertrauenswürdige Drittpartei, die die Altersverifikation für ihre Kunden durchführt.
Wie funktioniert die Verifikation ohne Datenweitergabe?
Registrierung bei der Sparkasse:
- Die Sparkasse stellt sicher, dass die Kundendaten (inkl. Geburtsdatum) korrekt und verifiziert sind. Dies geschieht bereits bei der Kontoeröffnung.
Zero-Knowledge-Proof:
- Wenn ein Nutzer eine altersbeschränkte Webseite oder App aufruft, wird der Credential Manager aktiviert.
- Der Credential Manager fordert von der Sparkasse lediglich eine Bestätigung an, ob der Nutzer die Altersgrenze erfüllt.
- Die Sparkasse sendet daraufhin nur die Antwort (“Ja” oder “Nein”) zurück – keine weiteren Daten wie Geburtsdatum, Name oder Kontoinformationen.
Sichere Kommunikation:
- Die Kommunikation zwischen der Sparkasse, dem Credential Manager und der Webseite/App erfolgt verschlüsselt und datensparsam.
- Dritte (z. B. Webseiten oder Google selbst) erhalten keinen Zugriff auf die sensiblen Kundendaten der Sparkasse.
Ergänzung zu staatlichen Angeboten
Die Sparkassen-Finanzgruppe sieht das Projekt als Ergänzung zu staatlichen Angeboten wie der geplanten europäischen EUDI-Wallet, die einheitliche digitale Identitäten in der EU schaffen soll. Neben der besseren Alltagstauglichkeit soll die Lösung auch dem Schutz Minderjähriger dienen, indem sie den Zugriff auf altersbeschränkte Inhalte gezielt steuert.
Google bezeichnet die Sparkasse als ersten nationalen Partner in diesem längerfristig angelegten Projekt. Erste Implementierungen sollen in den kommenden Monaten verfügbar sein
Der Credential Manager von Google ist eine Schnittstelle (API), die entwickelt wurde, um die Verwaltung von Anmeldeinformationen in Apps und auf Webseiten zu vereinfachen und zu verbessern. Er ermöglicht es Entwicklern, Benutzern eine nahtlose und sichere Authentifizierungserfahrung zu bieten. Im Kontext der digitalen Altersverifikation wird der Credential Manager genutzt, um Altersbestätigungen sicher und datensparsam zu verarbeiten.
Funktionsweise des Credential Managers:
- Speicherung und Verwaltung von Anmeldeinformationen:
- Der Credential Manager speichert verschiedene Arten von Anmeldeinformationen sicher, darunter Passwörter, Passkeys (auf FIDO2 basierende Anmeldeinformationen) und andere digitale Nachweise.
- Diese Daten werden in der Google-Cloud oder lokal auf dem Gerät verschlüsselt gespeichert.
- Zero-Knowledge Proof (im Kontext Altersverifikation):
- Im Fall der Altersverifikation arbeitet der Credential Manager mit der Zero-Knowledge-Proof-Technologie.
- Diese Technologie stellt sicher, dass die Altersanforderung (z. B. „über 18 Jahre“) erfüllt ist, ohne dass sensible persönliche Daten wie das Geburtsdatum oder die Identität des Nutzers preisgegeben werden.
- Der Credential Manager bietet also nur einen Nachweis („Ja“ oder „Nein“), ohne zusätzliche Informationen offenzulegen.
- Automatische Bereitstellung von Informationen:
- Wenn ein Nutzer auf eine Webseite oder App zugreift, die eine Altersverifikation erfordert, stellt der Credential Manager automatisch die benötigten Informationen bereit.
- Dies erfolgt im Hintergrund, ohne dass der Nutzer manuell Daten eingeben oder zusätzliche Schritte durchführen muss.
- Sicherheit und Datenschutz:
- Der Credential Manager nutzt moderne Sicherheitsstandards wie End-to-End-Verschlüsselung, um die Vertraulichkeit der Anmeldeinformationen zu gewährleisten.
- Daten werden nur lokal verarbeitet oder verschlüsselt übertragen, sodass kein unbefugter Zugriff möglich ist.
- Plattformintegration:
- Der Credential Manager ist in das Betriebssystem (z. B. Android) und den Chrome-Browser integriert, sodass keine zusätzliche App installiert werden muss.
- Entwickler können den Credential Manager über eine API in ihre eigenen Dienste integrieren, um z. B. Altersverifikationen, Passkey-Anmeldungen oder Passwortverwaltung zu ermöglichen.
- Vorteile des Credential Managers im Altersverifikationskontext:
- Keine manuelle Eingabe: Nutzer müssen keine Ausweisdaten oder PINs eingeben.
- Einfache Integration: Webseiten und Apps können die API nutzen, ohne eigene komplexe Verifikationssysteme entwickeln zu müssen. Datensparsamkeit: Nur die notwendige Information (z. B. „über 18“) wird übertragen, ohne weitere Details offenzulegen.
- Zugriffskontrolle: Altersbeschränkungen können einfach und sicher durchgesetzt werden.
Zuerst erschienen auf Identity Economy
References
↑1 | Digitale Altersverifikation: Sparkassen und Google kooperieren |
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