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Von Ralf Keuper
Gerade in Krisenzeiten scheinen sich Hierarchien zu bewähren. Gefragt sind Heroen, die in der Lage sind, die Situation klar zu überblicken und die Konsequenzen ihrer Entscheidungen abschätzen zu können. Nicht nur für den Soziologen und Systemtheoretiker Dirk Baecker handelt es sich dabei um eine überholtes Führungsmodell, das in dynamischen Märkten nicht zu den gewünschten Ergebnissen führt, wie u.a. am Beispiel scheiternder bzw. schlingender Großprojekte deutlich werde. Dem hält Baecker seinen Ansatz des “Postheroischen Managements” entgegen. Postheroische Manager wissen um die Grenzen ihrer Einflussmöglichkeiten und versuchen daher das System durch die Nutzung der in ihm enthaltenen verteilten Intelligenz in die gewünschten Bahnen zu lenken. Ein wacher Blick für Veränderungen in der Außenwelt auf allen Unternehmensebenen ist dafür unabdingbar.
In einem Video-Interview äußert sich Dirk Baecker näher zum Postheroischen Management.
Im Banking beobachten wir seit einiger Zeit die Entstehung digitaler Ökosysteme und von FinTech-Startup-Ökosystemen, die in gewisser Weise die verteilte Intelligenz repräsentieren, die Baecker im Sinn hat. Offene statt geschlossene Systeme, Netzwerke statt funktionaler Organisationen.
Banken tun sich noch immer schwer mit diesen neuen Organisationsformen.