Von Ralf Keuper
Es ist wieder so weit. Freitag, der Tag für den Blick auf die (fast) zurückliegende Woche im New Banking.
Aus Karlsruhe und Münster erreichte uns die frohe Kunde, dass die Fiducia und GAD nach mehreren erfolglosen Anläufen ihre Bindungsängste überwunden haben, und nun gemeinsam in den Hafen der Ehe einzulaufen gedenken. Wohl weniger eine Liebesheirat, als vielmehr eine Zweckehe. Dennoch an dieser Stelle an die Adresse des Brautpaares gerichtet: Viel Glück auf eurem gemeinsamen Weg!
Ihr werdet es brauchen.
Die Frage nach der Zukunft der Filiale zählt im Banking mit zu denen, die, auch auf diesem Blog, immer wieder aufgeworfen wird. Aktuell hat sich Dirk Elsner in seiner Kolumne Banking niemals ohne Filiale? des Themas angenommen. Darin kommt er zu dem Schluss, dass allen berechtigten Aussagen, die “Digital Natives” würden eine Bankfiliale nur aus Versehen aufsuchen, u.a. weil sie sie mit einem Apple Store verwechselt haben, das Bankgeschäft sich trotzdem nicht vollständig in die digitalen Kanäle, ins Netz verlagern wird. Eine Ansicht, die ich vollinhaltlich teile, nicht nur weil Dirk u.a. auch einen Beitrag von mir zitiert 😉
Auch der für die Privat- und Geschäftskunden zuständige Vorstand der Deutschen Bank, Rainer Neske, geht nicht davon aus, dass Banken sich vollständig ins Netz bewegen. Dem kann ich mich insofern anschließen, als auch ich die Vision einer Digitalen Vollbank für eine Illusion halte. Allerdings glaube ich ebenso wenig daran, dass sich eine Universalbank digital transformieren lässt.
Überraschenderweise hat es ein Beitrag in die Betriebswirtschaftlichen Blätter, die von der Sparkassenfinanzgruppe herausgegeben werden, geschafft, der sich auffallend kritisch über die Sorglosigkeit äußert, mit der die Banken und Sparkassen die Entwicklung im Bereich Mobile Payments zur Kenntnis nehmen. In Banken degradiert zum Kohlenschippen sieht sich Hans-Gert Penzel dazu gezwungen, drastische Vergleiche zu ziehen.
Mögen seine Worte gehört werden und zum Handeln ermutigen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Dass sich auch diese Woche wieder einiges auf dem weiten Feld Mobile Payments getan hat, belegen allein folgende Beiträge:
- Stripe, A Mobile Payments Startup, Valued At $3.5 Billion
- Braintree goes international with One Touch mobile payments
- Line launches mobile payments service as it continues to push beyond mobile messaging
Von der deutschen FinTech-Startup-Szene gibt es ebenfalls etwas zu berichten. Der Berliner Accelerator Hitfox gab die Lancierung einer Startup-Fabrik namens “FinLeap” für mobile Finanzdienstleister bekannt. Währenddessen wagten Wirecard und Rocket Internet zwar nicht den Schritt in die Ehe, gaben aber ihre Verlobung in Form der Bildung einer Strategischen Partnerschaft bekannt.
Da soll noch einer sagen, die Digitalisierung führe zur Vereinzelung und Bindungslosigkeit 😉