Von Ralf Keuper

Die Uni­ver­sal­bank alten Stils ist, dar­an führt kein Weg vor­bei, ein Aus­lauf­mo­dell (Vgl. dazu: Die Uni­ver­sal­bank alten Stils – ein Aus­lauf­mo­dell #3). Ban­ken, wel­che die gesam­te Band­brei­te an Finanz­dienst­leis­tun­gen anbie­ten wol­len, lau­fen Gefahr, sich zu ver­zet­teln und ihre Kräf­te zu über­deh­nen. Um die Angrif­fe aus ver­schie­de­nen Rich­tun­gen, vor allem aber von den BigTechs und eini­gen FinTechs abweh­ren zu kön­nen, ist es nötig, die Zahl der Fron­ten zu ver­rin­gern, wie über­haupt die Front­li­nie zu ver­kür­zen.  Lässt sich das Pri­vat­kun­den­ge­schäft mit dem Fir­men­kun­den­ge­schäft betrei­ben, wie ist es mit dem Pri­va­te Ban­king, was geschieht mit dem Invest­ment­ban­king, wie­vie­le Filia­len will man noch hal­ten, wie­viel Prä­senz im Aus­land ist nötig? Kurz­um: Wel­che Risi­ken glaubt man in Zukunft noch eini­ger­ma­ßen beherr­schen zu kön­nen und wo lie­gen auf lan­ge Sicht die größ­ten Chancen?

Die größ­te Ein­nah­me­quel­le hie­si­ger Ban­ken ist nach wie vor die Zins­dif­fe­renz. Um die­ses Geschäft betrei­ben zu kön­nen bedarf es kei­ner all­zu gro­ßen Krea­ti­vi­tät. Solan­ge die Ein­nah­men aus dem Stamm­ge­schäft wei­ter flie­ßen, ist eigent­lich alles in Ord­nung. War­um etwas auf­ge­ben und auf mög­li­che Syn­er­gien ver­zich­ten? Was, wenn sich Geschäfts­fel­der, die man über Jah­re mit­ge­zo­gen hat, auf ein­mal als “Cash Cow” oder “Star” erweisen?

Mit durch gezo­gen in den Ban­ken hat man über Jahr­zehn­te den Zah­lungs­ver­kehr. Zu spät erkann­te man, dass der Zah­lungs­ver­kehr der Hebel für wei­te­re Geschäf­te und Kun­den­bin­dung im Inter­net ist. Goog­le, Apple und Pay­pal erkann­ten die­se Chan­ce. Der Online-Zah­lungs­ver­kehr wur­de von den Ban­ken damit – zumin­dest in Tei­len – unbe­ab­sich­tigt bzw. unfrei­wil­lig auf­ge­ge­ben. Die Fra­ge ist nun, wie­viel Auf­wand man trei­ben will, um wie­der als wich­ti­ger Akteur im Online-Zah­lungs­ver­kehr wahr­ge­nom­men zu wer­den, und ob die Zeit über­haupt noch reicht. Eben­so könn­te man jetzt argu­men­tie­ren, dass ein Rück­zug a…