Von Ralf Keuper

Nur sehr weni­ge Ban­ken in Euro­pa arbei­ten so pro­fi­ta­bel wie Svens­ka Han­dels­ban­ken. Selbst die Finanz­kri­se 2007/​2008 hat die Bank ohne Bles­su­ren über­stan­den. Auch sonst weicht die Bank in vie­len Punk­ten von ihren Mit­be­wer­bern ab (Vgl. dazu: New Ban­king: Svens­ka Han­dels­ban­ken). Das betrifft vor allem die Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur und die Unter­neh­mens­kul­tur. Außer­dem betreibt die Bank kaum Wer­bung. Die Nie­der­las­sungs­lei­ter ver­fü­gen über gro­ße Ent­schei­dungs­au­to­no­mie. Sie sind auf­ge­for­dert, ihr eige­nes loka­les Geschäft zu mana­gen und Maß­nah­men zu ergrei­fen, die nötig sind, um alter­na­ti­ve Erlös­quel­len zu erschlie­ßen und die Kos­ten unter Kon­trol­le zu behal­ten, wie der Ex-CEO von Han­dels­ban­ken Schwe­den, Micha­el Green, in einem Inter­view erläutert.

Die Steue­rung der Filia­len erfol­ge im Wesent­li­chen über die CIR und die Kun­den­zu­frie­den­heit. Die Bank zählt zu den Vor­rei­tern des Bey­ond Bud­ge­ting. Dazu gehört, dass kei­ne Bonus­zah­lun­gen geleis­tet wer­den, da dies zu Las­ten der lang­fris­ti­gen Zie­le der Bank gehen wür­de. Die Bank ver­folgt eine kon­ser­va­ti­ve Risi­ko­po­li­tik, d.h. Markt- und Liqui­di­täts­ri­si­ken wer­den, so weit es geht, gemie­den. Anders dage­gen ver­hält es sich mit den Kre­dit­ri­si­ken. Man sei jedoch dar­auf bedacht, mit sei­ner Risi­ko­po­li­tik und Unter­neh­mens­kul­tur die rich­ti­gen Kun­den und Mit­ar­bei­ter anzu­zie­hen. Jeder Kun­de hat einen direk­ten Ansprech­part­ner in der Filiale.

Die Filia­le ist die zen­tra­le Anlauf­stel­le für die Kun­den, die die Bank aber auch jeder­zeit über Smart­phone und Online Ban­king errei­chen kön­nen. Der Schlüs­sel lie­ge, so der Group CEO von Han­dels­ban­ken, Pär Boman, in der Kom­bi­na­ti­on aus lokal und digi­tal. Das Kon­zept kom­me auch bei den jün­ge­ren Kun­den gut an. Es zäh­le, so Boman, allein die Mund zu Mund-Pro­pa­gan­da vor Ort und die Nach­fra­ge am Markt, um Wachs­tum zu generieren.

Inzwi­schen ist Anders Bou­vin der aktu­el­le Group-CEO von Han­dels­ban­ken. Der Auf­sichts­rat sah sich im August ver­gan­ge­nen Jah­res gezwun­gen, den Nach­fol­ger von Pär Boman als Group CEO, Frank Vang-Jen­sen, sei­nes Amtes zu ent­he­ben, nach­dem die­ser ver­sucht hat­te, die Macht der Zen­tra­le in Stock­holm zu stär­ken, wie in Han­dels­ban­ken ousts CEO berich­tet wur­de. Micha­el Green fun­giert mitt­ler­wei­le als Seni­or Advi­sor für Han­dels­ban­ken. Für ihn wur­de kein Nach­fol­ger in der Rol­le als CEO von Han­dels­ban­ken Schwe­den ernannt. 

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