Von Ralf Keuper

Die digi­ta­len Wäh­run­gen, deren bekann­tes­ter Ver­tre­ter Bit­co­in ist, haben neben vie­len Vor­tei­len auch eini­ge Defi­zi­te, die einer berei­ten Akzep­tanz als Zah­lungs­mit­tel im Weg ste­hen. Da die Iden­ti­tät der Trans­ak­ti­ons­teil­neh­mer nicht immer genau geklärt wer­den kann, wur­de Bit­co­in in der Ver­gan­gen­heit häu­fig für die Abwick­lung kri­mi­nel­ler Geschäf­te ver­wen­det. Bekann­tes­ter Fall war die Bit­co­in-Bör­se MtGox. Die Bekämp­fung von Geld­wä­sche und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung ist mit den her­kömm­li­chen digi­ta­len Wäh­run­gen kaum bis gar nicht mög­lich. Gera­de in den USA ist das ein gro­ßes Hin­der­nis für die Ver­brei­tung digi­ta­ler Wäh­run­gen. Mit dem Anspruch, für mehr Ver­trau­en und die nöti­ge Akzep­tanz in der Öffent­lich­keit und den Regie­run­gen zu sor­gen, tritt der AML Bit­co­in an, wie in AML Bit­co­in wird in Pana­ma lan­ciert zu lesen ist. Dar­in heisst es u.a.:

Der AML Bit­co­in, der von der NAC Fun­da­ti­on ent­wi­ckelt wur­de, soll ein „Umfeld schaf­fen, in dem Ver­trau­en, Glaub­wür­dig­keit und Ver­trau­en zwi­schen den Orga­ni­sa­tio­nen, Finanz­in­sti­tu­ten, der Öffent­lich­keit, Part­nern und Aktio­nä­ren ent­steht, um so als digi­ta­le welt­wei­te Wäh­rung aner­kannt zu wer­den“. Die neue digi­ta­le Wäh­rung ist so kon­zi­piert, dass sie den Anti-Geld­wä­sche-Geset­zen und dem KYC (Ken­ne-dei­nen-Kun­den) Vor­schrif­ten ent­spricht, um so die Iden­ti­tät der Kun­den über­prü­fen zu kön­nen. Zudem wird der AML Bit­co­in auch alle Anfor­de­run­gen des US-Patri­ot-Geset­zes erfül­len, das für die Ban­ken und Finanz­sek­to­ren rele­vant sind.

In dem White Paper of AML Bit­Co­in (AML­Bit) and its Busi­ness Model ist wei­ter­hin zu erfahren:

NAC Foun­da­ti­on, LLC (“NAC”) crea­ted AML Bit­Co­in and its pre­de­ces­sor digi­tal cur­ren­cy, the Aten Coin. Both coins con­tain the inno­va­ti­ve safe­ty and com­pli­ance fea­tures deve­lo­ped by NAC. AML Bit­Co­in also pro­vi­des a plat­form for appro­ved third par­ties to uti­li­ze the AML Bit­Co­in tech­no­lo­gy. AML Bit­Co­in rests on a pri­va­te­ly regu­la­ted public block­chain that faci­li­ta­tes AML-KYC (anti-money laun­de­ring – ‘know your cus­to­mer’) com­pli­ance and iden­ti­fies cri­mi­nals asso­cia­ted with illi­cit tran­sac­tions, while main­tai­ning and streng­thening the pri­va­cy pro­tec­tions for legi­ti­ma­te users.

Nur Per­so­nen, deren Iden­ti­tät zuvor zwei­fels­frei fest­ge­stellt wer­den konn­te, sind zur Teil­nah­me am AML Bit­Co­in-Sys­tem berechtigt:

The new AML Bit­Co­in plat­form will also allow pre-appro­ved per­sons and enti­ties (but tied to an indi­vi­du­al who has a cer­ti­fied digi­tal iden­ti­ty pro­fi­le) to uti­li­ze NAC’s pri­va­te­ly regu­la­ted public blockchain.

Abge­se­hen von der Zen­tra­li­sie­rung bei der Über­wa­chung von Geld­wä­sche und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung soll die dezen­tra­le, offe­ne Archi­tek­tur von Bit­co­in erhal­ten bleiben:

The AML Bit­Co­in is a vir­tu­al cur­ren­cy – a pay­ment sys­tem. It will be an open/​transparent block­chain except for AML com­pli­ance, inclu­ding sus­pi­cious acti­vi­ty reviews and report­ing. Some AML Bit­Co­in will be available for mining.

Die ers­te Initia­ti­ve, eine iden­ti­täts­ba­sier­te digi­ta­le Wäh­rung zu eta­blie­ren, stammt aus dem Jahr 2012:

The deve­lo­p­ment of the iden­ti­ty-based AML com­pli­ant digi­tal cur­ren­cy com­men­ced in 2012 and NAC was for­med in 2014. Using pro­prie­ta­ry tech­no­lo­gy, this iden­ti­ty-based digi­tal cur­ren­cy is com­pli­ant with laws, sta­tu­tes, rules, and regu­la­ti­ons that govern, regu­la­te, and rela­te to pre­ven­ting money-laun­de­ring, ter­ro­rism, iden­ti­ty theft, finan­cial cri­mes, and know-your-cus­to­mer laws …

Kern der Anwen­dung ist das von der NAC (Natio­nal Aten Coin) ent­wi­ckel­te Iden­ti­tif­zie­rungs­pro­to­koll, das auf den Prozessen

(i) per­so­nal iden­ti­ty verification,

(ii) cre­den­ti­al authen­ti­ca­ti­on, and

(iii) a two-par­ty signa­tu­re scheme

beruht.

In der Pra­xis bedeu­tet das:

In order to obtain aut­ho­riza­ti­on from NAC, each AML Bit­Co­in user must have crea­ted a cer­ti­fied digi­tal iden­ti­ty and must have agreed to com­ply with the terms and con­di­ti­ons on the AML Bit­Co­in and rela­ted web­sites. This regis­tra­ti­on pro­cess assu­res that each poten­ti­al AML Bit­Co­in user will have pre­sen­ted valid docu­men­ta­ti­on to con­firm their legal iden­ti­ty. Once an AML Bit­Co­in user has suc­cessful­ly regis­tered in NAC’s sys­tem, they will be pro­vi­ded with an AML Bit­Co­in ID, and only then will they be allo­wed to crea­te their pri­va­te AML Bit­Co­in cre­den­ti­als to crea­te an AML Bit­Co­in address with which to con­duct AML Bit­Co­in transactions.

Zur Über­wa­chungs­funk­ti­on:

NAC may reve­al iden­ti­ties of sen­ders and recei­vers asso­cia­ted with any tran­sac­tions that rise to the legal defi­ni­ti­on of sus­pi­cious acti­vi­ties, such as asso­cia­ti­on with money laun­de­ring, hack­ing or other ille­gal acti­vi­ties, while simul­ta­neous­ly main­tai­ning pri­va­cy of AML Bit­Co­in users. Sen­ders and recei­vers of all tran­sac­tions can be reve­a­led; thus, any thie­ves or hackers who ste­al AML Bit­Co­ins can be easi­ly tra­ced and tra­cked by retrie­ving per­so­nal identity(s) of the receiver(s) from the cli­ent infor­ma­ti­on data­ba­se main­tai­ned by NAC. Moreo­ver, the cre­den­ti­al authen­ti­ca­ti­on mecha­nism behind AML Bit­Co­in allows a user to chan­ge their cre­den­ti­als to pre­vent the trans­fer of AML Bit­Co­ins from a sto­len wal­let. As a result, NAC’s inno­va­tions can thwart the theft of AML BitCoin.

Die NAC will die Lösung auch als White Label zur Ver­fü­gung stellen:

NAC will make its white-label­led AML/​KYC com­pli­ant plat­form available to pre-appro­ved users. In that regard NAC will assist busi­nesses, insti­tu­ti­ons, and govern­ments inte­res­ted in using NAC’s AML-KYC com­pli­ant block­chain tech­no­lo­gy to crea­te their own AML-KYC com­plaint solu­ti­ons, inclu­ding, by pro­vi­ding tech­ni­cal sup­port ser­vices through NAC’s whitela­be­led block­chain plat­form. (Tho­se pre-appro­ved users who crea­te a modi­fied AML com­pli­ant pro­duct may make the tran­sac­tion time-lock fea­ture refe­ren­ced abo­ve man­da­to­ry or optio­nal.) NAC will eva­lua­te appli­ca­ti­ons for par­ti­ci­pa­ting in its plat­form to ensu­re com­pli­ance with NAC’s legal and ethi­cal standards.

Die Initia­to­ren der NAC und ande­re hof­fen, mit dem AML Bit­Co­in die Beden­ken der Regie­run­gen und der Ban­ken aus­räu­men zu kön­nen und der Wirt­schaft die Mög­lich­keit zu geben, von der dyna­mi­schen Ent­wick­lung der Kryp­to­wäh­run­gen zu profitieren.

Ohne eine Regu­lie­rungs­in­stanz, so scheint es, bleibt digi­ta­len Wäh­run­gen der Durch­bruch ver­sagt, ganz abge­se­hen von der Fra­ge der Trans­ak­ti­ons­ge­schwin­dig­keit, die mit dem momen­tan noch vor­herr­schen­den Pro­of of Work – Ver­fah­ren den Mining Pools in die Hän­de spielt. Ob das Pro­of – of – Sta­ke – Ver­fah­ren die Lösung ist, muss sich erst noch zei­gen. Abzu­war­ten bleibt auch, wie die Bit­co­in-Com­mu­ni­ty reagiert, wider­spricht der AML Bit­co­in dem ursprüng­li­chen dezen­tra­len Ansatz.  Der Staat wür­de dar­in jeden­falls eine wich­ti­ge Rol­le übernehmen.

Cross­post von Iden­ti­ty Economy

Wei­te­re Informationen:

What Is AML Bitcoin?

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