Von Ralf Keuper

Nun ist es so weit: Wie ges­tern bekannt wur­de, plant Goog­le im kom­men­den Jahr in grö­ße­rem Umfang in das Bank­ge­schäft ein­zu­stei­gen. Zusam­men mit der Citi Bank und einer Genos­sen­schafts­bank (Cre­dit Uni­on) will Goog­le Giro­kon­ten anbie­ten. Die Kun­den sol­len per Goog­le Pay auf ihre Kon­ten zugrei­fen. Die betei­lig­ten Ban­ken sor­gen für die Abwick­lung und die Ein­hal­tung der regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen. Goog­le erhält dadurch im Ide­al­fall einen tie­fen Ein­blick in das Zahl­ver­hal­ten und die Ver­mö­gens­si­tua­ti­on der Kunden.

Für die Ban­ken ist das ein zwei­schnei­di­ges Schwert. Für Goog­le ist der Schritt kon­se­quent – er deu­te­te sich seit Jah­ren an, wie auf die­sem Blog im Jahr 2014 in Goog­le als Bank? beschrieben.

Die eigent­li­che Gefahr für die Ban­ken besteht m.E. nicht dar­in, dass eine neue Bank die Büh­ne betre­ten wird. Das wäre wohl noch vor zehn, zwan­zig Jah­ren die ein­zi­ge Alter­na­ti­ve gewe­sen. Heu­te kann man als Her­aus­for­de­rer die direk­te Kon­fron­ta­ti­on ver­mei­den, indem man die Kun­den lang­sam aber sicher an neue For­men Bank­ge­schäf­te abzu­wi­ckeln gewöhnt, ohne sel­ber als Voll­bank auf­tre­ten zu müs­sen. Hier sind noch zahl­rei­che lukra­ti­ve Geschäfts­mo­del­le und Koope­ra­tio­nen für Goog­le & Co. denk­bar. Für die Ban­ken wird der Kuchen kleiner.

Zumin­dest behal­ten die Ban­ken in dem Goog­le-Modell – ober­fläch­lich betrach­tet – die Kun­den­schnitt­stel­le. Aller­dings besteht hier die Gefahr, dass die Ban­ken nur noch als In…