Es kam, wie es kom­men muss­te: Mit der First Repu­blic Bank hat eine wei­te­re US-Regio­nal­bank die Segel gestri­chen. Der mehr oder weni­ger glück­li­che “Käu­fer” ist J.P. Mor­gan Cha­se[1]JPMor­gan Cha­se über­nimmt First Repu­blic Bank. In den ver­gan­ge­nen Tagen wur­de dar­über spe­ku­liert, wer die Res­te der First Repu­blic Bank über­neh­men darf/​muss[2]First Repu­blic: Kri­sen­bank soll laut Insi­dern durch Ver­kauf geret­tet wer­den[3]JPMor­gan, PNC To Buy First Repu­blic After FDIC Sei­zu­re First Lea­ves Tax­pay­ers Hol­ding The Toxic Stuff.

Dem Ver­neh­men nach wird J.P. Mor­gan alle Ein­la­gen, ein­schließ­lich aller unver­si­cher­ten Ein­la­gen, und im Wesent­li­chen alle Ver­mö­gens­wer­te der First Repu­blic Bank über­neh­men. Unbe­kannt sind jedoch die Bedin­gun­gen des Ver­kaufs, die Auf­tei­lung der Ver­lus­te und die wei­te­ren Aus­wir­kun­gen[4]https://twitter.com/elerianm/status/1652940806511108096.

Was die Aus­wir­kun­gen betrifft, herrscht in Euro­pa zuwei­len noch die Ansicht, wie übri­gens bei der letz­ten Finanz­kri­se[5]Immo­bi­li­en­bla­sen, Plei­ten und fau­le Kre­di­te, dass es sich bei dem aktu­el­len Zusam­men­bruch um ein US-spe­zi­fi­sches Pro­blem han­delt. Dies­mal sei es anders.

Womög­lich nicht:

Meh­re­re gro­ße und viel beach­te­te Ban­ken­zu­sam­men­brü­che haben die ers­ten Opfer gefor­dert. Doch da die Arbeits­lo­sig­keit immer noch nied­rig ist, hal­ten vie­le an dem Glau­ben fest, dass es “die­ses Mal anders ist”. Doch die Geschich­te ist voll von Bei­spie­len, bei denen die Men­schen dach­ten, dass “es dies­mal anders ist”, bis es plötz­lich nicht mehr so war. Genau­so wie das enor­me Dru­cken von Geld und die Locke­rung der Geld­po­li­tik zu einem vor­über­ge­hen­den künst­li­chen Wirt­schafts­boom führ­ten, führt eine aggres­si­ve Straf­fung der Zen­tral­ban­ken zu einem wirt­schaft­li­chen Zusam­men­bruch. Da sich die Fed fälsch­li­cher­wei­se auf nach­lau­fen­de Dienst­leis­tungs­prei­se und Beschäf­ti­gungs­da­ten kon­zen­trier­te, nimmt sie wei­ter­hin Zins­er­hö­hun­gen vor, wäh­rend die Geld­men­ge M2 schrumpf. Das ers­te Mal in die­ser Form seit der gro­ßen Depres­si­on der 30er Jah­re. Das erhöht die wirt­schaft­li­che Gefahr noch wei­ter[6]https://twitter.com/DiegoFassnacht/status/1652972989875462145.

Und wenn dann noch u.a. Char­lie Mun­ger wis­sen lässt, dass die Bilan­zen der US-Ban­ken voll­ge­stopft sind mit unsi­che­ren gewerb­li­chen Hyp­to­the­ken­dar­le­hen[7]Char­lie Mun­ger: US banks are ‘full of’ bad com­mer­cial pro­per­ty loans.

Aber das ist in Euro­pa ja zum Glück ganz anders[8]Ban­ken-Risi­ko­ma­na­ger rech­nen mit „signi­fi­kant“ mehr Kre­dit­aus­fäl­len[9]Gemein­sa­mes Auf­sichts­brie­fing mit der Deut­schen Bun­des­bank 2023[10]Stei­gen­de Zin­sen belas­ten Gewer­be­im­mo­bi­li­en­markt zuneh­mend