Von Ralf Keuper
Einige halten die Entscheidung, die damals viertgrößte Investmentbank der Welt, Lehman Brothers, pleite gehen zu lassen, für einen Jahrhundertfehler. Mit dem Wissen um die Ergebnisse der Entscheidung mag dies zutreffen. Jedoch ist auch hier viel Spekulation mit im Spiel.
Wie auch immer. Fest steht, dass die Finanzwelt sich seither gewandelt hat. Die Weltwirtschaft hat die Krise noch immer nicht vollständig überwunden. Sie scheint sogar ein Dauerzustand zu sein.
Da es sich um ein historisches Ereignis handelt, haben einige Filme, Filmdokumentationen und sogar ein Theaterstück versucht, das Geschehene aufzuarbeiten.
Zu den Filmen, die mir in dem Zusammenhang aufgefallen sind, zählen die englischsprachige Dokumentation The Last Days Of Lehman Brothers
und Der grosse Crash – Die Pleite der Lehman Bank.
Zwar ergibt das noch kein vollständiges Bild, jedoch ergänzen sich die beiden Filme gut.
In Mailand hat der Theaterregisseur Luca Ronconi das Stück Lehman Trilogy auf die Bühne gebracht. In der SZ vom 17.02.2015 schreibt Henning Klüver in Lehman Brother’s Untergang dazu:
Der Text “Lehman Trilogy”, den der Enaudi-Verlag 2014 als 300 Seiten dickes Buch veröffentlichte, ist eine hybride Erzählung, eine Art Ballade, die Dramaturgisches mit Romanhaftem, Dokumentarisches mit Traumbildern verbindet. In dem stark rhythmisierenden Text erzählen die Personen meist in dritter Person von sich und lassen 160 Jahre Geschichte des US-Kapitalismus Revue passieren. Nur hier und da bilden sich gleichsam Inseln mit “realistischen” Dialogen und Episoden.
In Italien ist das Stück ein großer Publikumserfolg – bis Mitte März sind alle Vorstellungen ausverkauft. Demnächst kommt das Stück auch nach Deutschland. Unter der Leitung von Stefan Bachmann wird es ab Juni im Staatsschauspiel Dresden aufgeführt.