Von Ralf Keuper

In sei­nem Buch Tod eines Invest­ment­ban­kers zeich­net Nils Ole Oer­mann die stei­le Kar­rie­re von Edson Mit­chell nach, der im Jahr 2000 bei einem Flug­zeug­ab­sturz ums Leben kam. Mit­chell war eine schil­lern­de Figur der Bran­che. Sei­ne Meri­ten ver­dien­te er sich, wie sein Zieh­sohn Ans­hu Jain, bei Mer­rill Lynch. Dort bil­de­te er um sich her­um einen Kreis getreu­er Mitarbeiter/​Indianer, denen er als Häupt­ling vorstand.

Als die Deut­sche Bank in den 1990er Jah­ren beschloss, in das Invest­ment­ban­king ein­zu­stei­gen und auf der Suche nach ent­spre­chen­dem Per­so­nal war, fiel die Wahl auf Mit­chell. Mit etwa 100 India­nern gelang es Mit­chell, die Deut­sche Bank unter die zehn welt­weit füh­ren­den Invest­ment­ban­ken der Welt zu plat­zie­ren. Für sei­ne Erfol­ge wur­den er und sein Team fürst­lich ent­lohnt. Mit geschätz­ten 30 Mil­lio­nen DM Jah­res­ein­kom­men ver­dien­te Mit­chell weit­aus mehr als sein dama­li­ger Chef, Rolf E. Breuer.

Nach sei­nem Tod wur­de Ans­hu Jain sein Nach­fol­ger bei der Deut­schen Bank. Zusam­men  mit Jür­gen Fit­chen steht Jain heu­te dem Vor­stand der Deut­schen Bank vor.

Oer­mann lie­fert einen Ein­blick in das Milieu der Invest­ment­ban­ker, in die Welt der, wie sie es sel­ber nen­nen, “Söld­ner”, die sich kei­ner Bank, kei­nem Arbeit­ge­ber, kei­nem Hei­mat­stand­ort und kei­ner Regi­on näher ver­bun­den füh­len. “Loy­al ist man nur Per­so­nen gegen­über”, so Oermann.

Nicht in Frank­furt, son­dern in Lon­don und New York spielt im Invest­ment­ban­king die Musik.…

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