Von Ralf Keuper

Für gewöhn­lich grei­fen beson­ders die Unter­neh­men zu Mas­sen­ent­las­sun­gen, deren Bran­che den Rei­fe­grad über­schrit­ten hat – wie sei­ner­zeit Koh­le und Stahl. Häu­fig zieht sich die­ser Pro­zess über Jah­re, Jahr­zehn­te hin und löst nicht sel­ten einen tief­grei­fen­den Struk­tur­wan­del aus, wie er im Ruhr­ge­biet bis heu­te nicht abge­schlos­sen ist. Dass nun Bran­chen, die mit dem Anspruch antre­ten, die Welt mit­tels (neu­er) Tech­no­lo­gien zu ver­bes­sern und den Kun­den in den Mit­tel­punkt zu stel­len, schon bei der ers­ten grö­ße­ren Kri­se tau­sen­de von Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ent­las­sen, deu­tet dar­auf hin, dass es mit der Kri­sen­re­sis­tenz bzw. Resi­li­enz nicht gut bestellt ist. Das ist im Fall von Fin­tech umso gra­vie­ren­der, da es sich bei Finanz­dienst­leis­tun­gen um eine kri­ti­sche Infra­struk­tur han­delt, die auf Sta­bi­li­tät ange­wie­sen ist.

Allein im Mai wur­den im Tech­sek­tor welt­weit mehr als 15.000 Arbeits­plät­ze abge­baut[1]Over 15,000 tech workers lost their jobs last month, dar­un­ter die mexi­ka­ni­sche Kryp­to­bör­se Bit­so, die ihre Beleg­schaft von 800 auf 720 redu­ziert hat. Fin­tech-Start­ups ran­gie­ren ohne­hin in den Lis­ten in Sachen Anzahl der frei­ge­setz­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter weit oben, wie ein Blick auf die Sei­te layoffs.fyi zeigt, die fort­lau­fend aktua­li­siert wird. Seit dem 11.3.2020 hat die Sei­te 125.736 ent­las­se­ne Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter im Tech­sek­tor (nicht nur Fin­tech) gezählt. Erst ges­tern gab das Fin­tech-Start­up Tomo den Abbau von einem Drit­tel sei­ner Beleg­schaft bekannt[2]Tomo cuts almost 13 of work­force, dials back expan­si­on plans.

Der Blick auf die gra­fi­sche Dar­stel­lung der Entwickl…