Von Ralf Keuper
Die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass die P2P-Kreditplattformen ihren revolutionären Status ablegen und auf der Main Street angekommen sind. Das vorläufig letzte Signal, das auf diesen Wandel hinweist, ist die Ankündigung von Goldman Sachs, in das Geschäft mit Online-Krediten einzusteigen.
Die Financial Times beleuchtet diese Entwicklung in dem Beitrag The lenders of the revolution look familiar. Der Autor, John Gapper, sieht darin die Gefahr eines Schattenbankensystems aufziehen. Die Gelder der institutionellen Investoren könnten dazu führen, dass der Markt für P2P-Kredite überhitzt. Außerdem sei davon auszugehen, dass die institutionellen Investoren die Privatanleger verdrängen.
Einige Beobachter äußern die Befürchtung, die institutionellen Anleger könnten dazu beitragen, dass die Effizienzvorteile der P2P-Plattformen verloren gehen. Für gewöhnlich operieren die großen Fonds mit höheren (Kapital-)Kosten, die sie mittels Financial Engineering versuchen könnten auszugleichen, um ihre Nützlichkeit als Intermediäre unter Beweis zu stellen. Sie würden damit indirekt für eine zusätzliche Kostenstruktur (Layer of cost) in den P2P-Plattformen sorgen und damit das Geschäftsmodell verwässern. Der Einstieg von …