Von Ralf Keuper
Die australische Commonwealth Bank gilt gemeinhin als Vorreiter bei der “Digitalen Transformation” im Banking. Für Aufsehen sorgte die Bank u.a. mit der Einführung der SAP Corebanking-Lösung für die Transaktionsabwicklung in Echtzeit.
Seitdem kommen von der Bank widersprüchliche Signale. Die Bank rühmt sich, bei der “Digitalen Transformation” nicht nur in ihrem Heimatland den Takt vorzugeben. Den Herausforderungen durch Fintech fühlt man sich hier mit demonstrativer Gelassenheit gewachsen, wie CEO Ian Narev kürzlich während einer Pressekonferenz:
To me the standout feature of the result is we have going technology innovation leading to record customer satisfaction levels leading to revenue growth while we are managing margin.
Da werfen einige Ereignisse der jüngeren bis jüngsten Vergangenheit etwas Schatten auf die Bilanz:
- Commonwealth Bank online banking down: customers riled up
- Commonwealth Bank system outage affects ATMs, EFTPOS, online banking
- Commonwealth Bank systems fail leaving customers frustrated
Kürzlich geriet die Bank wegen ihres Engagements bei fossilen Brennstoffen, in deren Zentrum u.a. auch das Great Barrier Riff steht, in die Kritik.
Auch sonst stand und steht die Bank immer wieder wegen ihrer Geschäftspraktiken im Scheinwerferlicht:
- Commonwealth Bank boss apologises to customers for financial scandal
- Australian banks financing companies accused of land grabs, illegal logging and child labour: Oxfam
- The Commonwealth Bank takedown of BankWest customers
Insofern hinterlässt die Bank bei dem Betrachter einen zwiespältigen Eindruck. In gewisser Weise lässt sich am Beispiel der Commonwealth Bank gut nachvollziehen, wie schwierig der Wandel sowohl in technologischer wie auch in kultureller Hinsicht für die Banken ist.