Von Ralf Keuper

Den deut­schen Ban­ken bläst seit eini­ger Zeit ein rau­her Wind ent­ge­gen. Davon betrof­fen sind auch Ban­ken, die, schon allei­ne ihres Geschäfts­mo­dells und regio­na­len Ver­bun­den­heit wegen, nicht das “gro­ße Rad“auf den Finanz­märk­ten dre­hen. Gemeint sind die Spar­kas­sen und Volks­ban­ken. In dem Bei­trag “War­um deut­sche Ban­ken schwach sind” in der FAZ vom 7.11.18 hat­te der ehe­ma­li­ge Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Bun­des­ver­bands deut­scher Ban­ken, Micha­el Kam­mer, moniert, dass die gro­ße Zahl an Spar­kas­sen und Genos­sen­schafts­ban­ken einer Ent­fal­tung der pri­va­ten Ban­ken im Wege stünde.

In sei­ner Replik “Attrak­ti­ver deut­scher Ban­ken­markt” in der FAZ vom 13.11.18 erkennt der Prä­si­dent des Deut­schen Spar­kas­sen-Giro­ver­ban­des, Hel­mut Schle­weis, dar­in ein alt­be­kann­tes Mus­ter aus der Zeit vor der Finanz­kri­se. Auch damals wur­den die Spar­kas­sen und Genos­sen­schafts­ban­ken als über­hol­te Relik­te einer längst ver­gan­ge­nen Epo­che beschrie­ben, für die in Zei­ten glo­ba­ler Finanz­märk­te kaum noch Bedarf bestehe. Die Kri­tik rich­te­te sich damals vor allem auch gegen die Lan­des­ban­ken. Auf­grund ihrer Rechts­form sind Spar­kas­sen und Genos­sen­schafts­ban­ken kei­ne Über­nah­me­kan­di­da­ten für Inves­to­ren. Als dann die Finanz­kri­se aus­brach und sich im wei­te­ren Ver­lauf zeig­te, dass die Spar­kas­sen und Genos­sen­schafts­ban­ken dage­gen gut gewapp­net waren, ver­stumm­ten die Stim­men, die eine Zer­schla­gung des Spar­kas­sen­ver­bun­des for­der­ten. Dass die Spar­kas­sen und Genos­sen­schafts­ban­ken über eine deut­lich höhe­re Anzahl an Kun­den ver­fü­gen als die pri­va­ten Ban­ken, führt Schle­weis auf den bes­se­ren Ser­vice zurück. Bes­ser als die pri­va­ten Ban­ken schneide…