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Geld regiert die Welt, und die von ihm regier­te Welt droht in einer Kata­stro­phe zu enden – sozi­al und öko­lo­gisch. Doch war­um bestimmt das Geld über­haupt über den Lauf der Welt? Wor­in besteht sei­ne Herr­schaft, dass selbst die mäch­tigs­ten Regie­run­gen vor ihm stramm­ste­hen und wir uns kaum vor­stel­len kön­nen, dass es je anders gewe­sen sein könn­te? In sei­ner gran­dio­sen Schil­de­rung, wie das Geld in die Welt kam, zeigt Eske Bockel­mann ent­ge­gen den heu­te gän­gi­gen Über­zeu­gun­gen, dass sich die­ses beson­de­re Tausch­mit­tel erst im Euro­pa des Spät­mit­tel­al­ters durch­ge­setzt hat – mag es davor auch Märk­te und Mün­zen gege­ben haben. Mit einem unge­wöhn­lich genau­en Blick auf die Geschich­te und Eth­no­lo­gie des Wirt­schaf­tens arbei­tet er die Unter­schie­de zu vor­mo­ne­tä­ren Gemein­we­sen und ihrem sozia­len Zusam­men­halt ohne Geld her­aus und beleuch­tet die Eta­blie­rung der Markt­wirt­schaft in den frei­en Städ­ten des spä­te­ren Mit­tel­al­ters bis hin zum Plat­zen der ers­ten Finanz­bla­se. Und mit die­ser Her­lei­tung des Gel­des gelingt es end­lich, auch das schein­bar ewi­ge Rät­sel zu lösen: was Geld über­haupt ist – und wie es zusam­men­hängt mit Wert und Kapi­tal, Spe­ku­la­ti­on und Kri­se, Staat und Gesell­schaft. Sei­ne glän­zend geschrie­be­ne Unter­su­chung ist revo­lu­tio­när, noch über Marx hin­aus: Gera­de indem sie uns ein neu­es, tie­fe­res Ver­ständ­nis der Zwän­ge und der All­macht des Gel­des ver­schafft, eröff­net sie uns eine Per­spek­ti­ve auf eine zukünf­ti­ge Welt, in der das Geld der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren könnte.

Quel­le: Das Geld. Was es ist, das uns beherrscht

Rezen­si­on:

SWR