Langfristig glaube ich, dass die Gefahr für Bitcoins nicht vom Kern – der Blockchain – ausgeht. Aus dem Ökosystem könnten hingegen mittelfristig noch ein paar Einschläge kommen, es ist allerdings unwahrscheinlich, dass der Fehler noch einmal so groß (und so einfach) sein wird wie bei MtGox.Die wirkliche langfristige Gefahr ist eine andere: Das Konglomerat aus Staat, Notenbanken und der Finanzsektor. Denen geht es im alten System nämlich prächtig. Und sie würden jede Menge Macht abgeben, wenn sich Bitcoins breit durchsetzen und klassische Währungen verdrängen würden. Aber über diese Gefahr habe ich ja schon mal was geschrieben … Schnappt jetzt die Regulierungsfalls für Bitcoins zu?
Die Argumentation ist plausibel.
Trotzdem teile ich seinen (vorsichtigen) Optimismus so nicht.
Nachtrag:
Es spricht viel dafür, dass auch Zahlungs- und/oder Tauschmittel dem sog. Perelmanschen Trägheitsprinzip unterliegen, denn:
Dass genauso gute Gründe für eine neue Lösung wie für die überlieferte sprechen, reicht nicht aus. Die Gründe für die neue Lösung müssen so gut sein, dasss sie nicht nur die neue Lösung, sondern auch den Bruch mit der Tradtition rechtfertigen. Es gilt also das Perlemansche Trägheitsprinzip. Derjenige, der eine neue Lösung vorschlägt, trägt die Argumentationslast. (in: Robert Alexy: Theorie der juristischen Argumentation)
Schaut man sich die letzten Aktualisierungen bei egghat an, dann hat das schon etwas vom “Pfeifen im Walde” oder schlicht “Selektiver, ideologisch verzerrter Wahrnehmung”. Als wäre es letztlich nur ein technisches, ein “Malleability-Problem” bzw. ein “Hacker-Problem”.
Neue Versuchungen der Unfreiheit? – Bitcoin als Ideologie