Von Ralf Keuper

Die Platt­form­öko­no­mie setzt das Geschäfts­mo­dell der Ban­ken unter Druck. Die gro­ßen Inter­net- und Tech­no­lo­gie­kon­zer­ne wie Goog­le, Apple, Ten­cent, Ali­baba und Ama­zon haben in den letz­ten Jah­ren Platt­for­men geschaf­fen, die den Nut­zern eine Viel­zahl von Ser­vices bie­ten, dar­un­ter auch Bank­dienst­leis­tun­gen, wie im Bereich Mobi­le Pay­ments (Ali­pay, Apple Pay, Goog­le Pay, WeChat). Sie haben sich zwi­schen die Ban­ken und die Kun­den gescho­ben, d.h. sie domi­nie­ren mit ihrer Soft­ware (Betriebs­sys­te­me, sozia­le Netz­wer­ke, Künst­li­che Intel­li­genz) und Hard­ware (Smart­phones, Tablet-PCs, Sprach­as­sis­tenz­sys­te­me) die Kun­den­schnitt­stel­le. Als ihr größ­tes Kapi­tal erweist sich dabei der enor­me Daten­be­stand, der auf ihren Platt­for­men anfällt. Die Erkennt­nis­se las­sen sich für die Ver­bes­se­rung bestehen­der und die Ent­wick­lung neu­er Pro­duk­te und Ser­vices ver­wen­den – nicht nur im Banking.

An Unter­su­chun­gen, die sich mit den Ursa­chen für den durch­grei­fen­den Erfolg der Platt­for­men beschäf­ti­gen, fehlt es nicht. Eini­ge lie­fern wich­ti­ge Hin­wei­se, wie Eigen­schaf­ten und Erfolgs­fak­to­ren digi­ta­ler Platt­for­men. Eine Stu­die im Rah­men der Begleit­for­schung zum Tech­no­lo­gie­pro­gramm AUTONOMIK für Indus­trie 4.0 des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Ener­gie (online abruf­bar). Obwohl sich die Stu­die schwer­punkt­mä­ßig mit der Indus­trie 4.0 und B2B-Platt­for­men beschäf­tigt, besit­zen die Aus­sa­gen auch für das Ban­king eini­ge Relevanz.

Die Autoren bil­den dar­in zwei Grup­pen von Platt­for­men: trans­ak­ti­ons- und datenzentrierte.

Ein Grund für die Domi­nanz der Platt­for­men sind die sin­ken­den Transaktionskosten:

Tech­ni­scher Fort­schritt kann Trans­ak­ti­ons­kos­ten ver­än­dern. Die erfolg­rei­chen neu­en Geschäfts­mo­dell­an­sät­ze digi­ta­ler Platt­for­men haben gemein­sam, dass sie die trans­ak­ti­ons­kos­ten­sen­ken­den Poten­tia­le digita…