Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat in dieser Woche vor den Gefahren eines Banken-Ansturms durch Fake News, die in sozialen Medien verbreitet werden, gewarnt. Nagel nannte als Beispiel die Silicon Valley Bank. Soziale Medien hätten in dem Fall dazu beigetragen, den Bank-Run zu beschleunigen. Der Bundesbankpräsident regte die Einrichtung einer Task Force bei der Bankenaufsicht ein, die systematisch die sozialen Medien überwacht. Diese könne dann frühzeitig eingreifen, wenn sich ein durch soziale Medien verstärkter Bank-Run abzeichne[1]Bundesbankpräsident sieht Risiko eines Bank-Runs durch soziale Medien.
Sind die sozialen Medien tatsächlich Beschleuniger oder nur die Überbringer der schlechten Nachricht? Welche Kommunikationsstrategien bieten sich für die Banken und die Aufsicht an, um einen durch Social Media verstärkten Bank-Run zu entschärfen?
Die Befürworter der Social Media – These berufen sich u.a. auf ein Forschungspapier, das im April dieses Jahres veröffentlicht wurde. Darin schreiben die Autoren: “Wir stellen fest, dass die Intensität der Twitter-Konversation über eine Bank während der Run-Phase stündliche Aktienmarktverluste vorhersagt. Dieser Effekt ist bei Banken mit Bank-Run-Risikofaktoren stärker ausgeprägt. Bei noch höherer Frequenz führen Tweets mit negativer Stimmung in der Run-Periode zu unmittelbaren Aktienmarktverlusten. Diese hochfrequenten Effekte sind stärker, wenn die Tweets von Mitgliedern der Twitter-Startup-Community (die wahrscheinlich Einleger sind) verfasst wurden und Schlüsselwörter enthalten, die mit Ansteckung in Verbindung stehen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Einleger Twitter nutzen, um während des Bank-Runs in Echtzeit zu kommunizieren” [2]SSRN Paper – Social Media as a Bank Run Catalyst.
Einen anderen…
References