Von Ralf Keuper
Die Spekulationen darüber, ob und wann Amazon im großen Stil in das Banking einsteigt, haben neue Nahrung bekommen. Wie u.a. in Amazon tüftelt an Bankkonto-Angebot für eigene Kunden berichtet wird, führt Amazon seit einigen Monaten Gespräche mit Banken, wobei es um die Einführung eines “kontoähnlichen” Produktes gehen soll. Vorausgegangen war dem eine Aufforderung von Amazon an mehrere Banken, u.a. J.P. Morgan und Capital One, Vorschläge für ein entsprechendes Produkt zu unterbreiten. Mit dem Angebot will Amazon eigene Kunden sowie Kunden ansprechen, die noch über kein Bankkonto bzw. eine Bankverbindung verfügen. Amazon plane nicht, selbst als Bank aufzutreten, u.a. deshalb, da der regulatorische Aufwand zu groß sei.
Für die Banken bestünde der Vorteil in der Kooperation darin, dass sie nicht nur einen potenziellen Mitbewerber sondern auch neue Kundengruppen an sich binden könnten.
Wie ist das zu bewerten?
Auch wenn in der öffentlichen Diskussion häufig noch ein anderer Eindruck entsteht: Amazon ist längst im Bankgeschäft tätig (Vgl. dazu: Amazon Is Secretly Becoming a Bank). Kooperationen mit Banken sind für Amazon nichts neues: Zusammen mit Wells Fargo plante Amazon in Großbritannien im Jahr 2016 Studentenkredite zu vergeben (Vgl. dazu: Amazon.com steigt ins Banking-Geschäft ein). Bereits nach sechs Wochen wurde ein Ende der Liaison verkündet (Vgl. dazu: Amazon and Wells Fargo abruptly end discount student loan program). Ebenfall…